Ein neuer Chef für Rapid
Durch das gerechte 1:1 gegen Sturm endete auch das vierte Spiel in Folge in Hütteldorf ohne Sieg
Hütteldorf. Präsident Krammer (Bild) ist weg. Heute wird zwischen Roland Schmid und Martin Bruckner entschieden.
Bei der Präsidentenwahl am Montagabend soll es kein Unentschieden geben, das „Vorspiel“der heimschwachen Rapidler gegen Sturm endete hingegen mit einem Remis.
Vor der Partie verabschiedete sich Michael Krammer von den 19.600 Zuschauern. Besonders großen Applaus gab es für den Stadionbau und die Solidarität mit den 1.400 Fans im „Derby-Kessel“. Die Fanszene dankte mit dem letzten Transparent am vorletzten Amtstag: „Danke für alles, groda Michl!“Und noch einen netten Gruß gab es: Die Rapidler liefen mit T-Shirts samt Botschaft für den verletzten Philipp Schobesberger (Kreuzbandriss) ein.
Obwohl es nur einen Wechsel nach dem 3:0 in Altach gab (Fountas statt Verteidiger Sonnleitner), lief doch ein stark verändertes Team ein: Mit der Rückkehr zum 4-2-3-1 änderten sich viele Positionen. Auf der Bank wurde erstmals ein Platz für den erst 16-jährigen Yusuf Demir reserviert. Die Spitze gilt als Top-Talent.
Sturm startet stark
Von einer grünen Offensive war anfangs aber nichts zu sehen. Denn Sturm-Trainer El Maestro kündigte zwar eine Konter-Taktik an, gespielt wurde dann aber forsch nach vorne. Avlonitis kam frei zum Kopfball und köpfelte Schwab an (3.). Eine Minute später musste Strebinger in großer Not gegen Balaj retten. Das aggressive Pressing ließ Barac beim Spielaufbau regelmäßig schlecht aussehen.
Die Hütteldorfer wurden stets gefährlich, wenn Schwab seine öffnenden Pässe spielte. Und das tat der Kapitän regelmäßig. Ein Fountas-Schuss wurde gehalten (12.), Murg verfehlte (16.).
Eine schöne Kombination glückte ohne Schwabs Hilfe:
Arase spielte Ullmann frei, Siebenhandl wehrte zum Corner ab. Und aus diesem entstand das 1:0. Schwab verlängerte die Murg-Ecke, und Christopher Dibon wartete am langen Eck mit dem Kopfball zur Führung (29.).
Eine Ausgleichschance gab es vor der Pause, Despodov verschoss aber den Freistoß aus 20 Metern (32.). Auch in die zweite Hälfte startete Sturm besser. Despodov flankte, der für den an
den Bauchmuskeln verletzten Stojkovic eingewechselte Auer verlor Philipp Huspek aus den Augen und der Ex-Rapidler traf volley zum 1:1 (54.).
Mit einem Gewaltschuss aus mehr als 30 Metern hätte Schwab beinahe Siebenhandl überrascht (60.). Ansonsten regierte nur noch der Kampf.
Verletzungsmisere
Für den am Knöchel verletzten Barac kam Sonnleitner zum Heim-Comeback nach dem Play-off am 30. Mai. Und auch Joker Auer (Muskelverletzung) musste raus. Außenverteidiger gab es keine mehr, es kam Grahovac, der sich im August in Graz wehgetan hatte (76.). Rapid probierte es im Finish mit einer Not-Dreierkette, ein Fountas-Tor war aber Abseits (95.).
„Eine Horrorwoche! Zuerst erwischt es Schobi und Velimirovic. Dann kannst du offensiv nicht wechseln, weil sich drei Verteidiger wehtun“, hadert Sonnleitner. Kühbauer meint: „Das ist unglaublich! Weder als Spieler noch als Trainer habe ich so eine Verletzungsmisere erlebt. Wir werden fälschlicherweise als brutal hingestellt, Verletzungen gibt es dann aber immer nur von Rapidlern.“