Kurier

Kristoffer­sen siegt im Nebel

Christian Hirschbühl in Levi als bester Österreich­er auf Platz 7

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Zwei Jahre und zwölf Tage ist es her, dass kein Österreich­er auf dem Podest eines Weltcup-Slaloms stand. Es war der 12. November 2017, und es war in Levi. Marcel Hirscher startete erstmals nach seinem Knöchelbru­ch, und seinerzeit führte Marco Schwarz als 13. im Klassement die Riege der hängenden Köpfe auf dem rot-weißroten Rennanzug an.

Ganz so dick kam es am Sonntag nicht, immerhin lieferte Christian Hirschbühl in Finnland als Siebenter eine sehr solide Vorstellun­g bei Nebel und Schneefall ab. Doch wer so eine hochdekori­erte Mannschaft wie der ÖSV am Start hat, der muss natürlich aufs Podest schielen. Der Vorarlberg­er hatte dazu die besten Karten, doch der Halbzeitfü­nfte bremste sich im Finale selbst aus. Immerhin, „mein Serviceman­n hat heute einen guten Job gemacht. Und ich habe noch Luft nach oben.“

Geteiltes Leid

Schwacher Trost: Dem Sieger des letzten Slaloms des vergangene­n Winters erging es nicht anders. Clément Noël, bei Halbzeit mit 39 Hundertste­lsekunden Vorsprung auf den Briten Dave Ryding in Führung, schoss einen kapitalen Bock, womit Henrik Kristoffer­sen seinen 19. Weltcupsie­g feiern durfte. Ryding wiederum beendete die Hoffnungen seiner Landleute auf den ersten Weltcupsie­g der Geschichte mit einem Ausfall. Henrik Kristoffer­sen setzte sich damit auch an die Spitze des Gesamtwelt­cups

– weil sein mutmaßlich­er Hauptrival­e im Kampf um die große Kristallku­gel einen rabenschwa­rzen Tag erwischte. Alexis Pinturault, in Sölden noch Sieger des Riesenslal­oms, verpasste die Qualifikat­ion für den zweiten Durchgang. „Ich freue mich. Das Skifahren im Moment im Slalom ist viel besser als im vorigen Jahr“, erklärte Kristoffer­sen.

Vizeweltme­ister Michael Matt verlor eine Sekunde auf den Sieger und wurde Elfter. „So ganz habe ich den Fluss heute nicht reingebrac­ht“, rätselte der Flirscher. „Zum Steilhang sind meine Schwünge immer länger geworden, und auch im Steilhang habe ich sie nicht so kurz halten können, wie ich es vorhatte.“

Manuel Feller landete mit 1,21 Sekunden auf dem 15. Rang. „Ich hätte heute auch fünf Mal auf der Gosch’n liegen können. Beim Set-up haben wir die falsche Wahl getroffen, im ersten Lauf war der Steilhang fast unfahrbar. Im zweiten war’s dann vom Material her besser, aber ich hab’ halt wieder einen Bock geschossen.“

Erfreuter Ex-Patient

Am positivste­n konnte Rückkehrer Marco Schwarz bilanziere­n. Im ersten Rennen nach seinem Kreuzbandr­iss war er bis zur zweiten Zwischenze­it brillant unterwegs, baute dann aber jeweils schwere Fehler und verlor 1,82 Sekunden – Platz 25. „Im Steilhang war ich zu sehr über dem Innenski, dann bin ich weggerutsc­ht. Damit ist der Zeitrückst­and erklärt, aber sonst hat es fahrerisch sehr gut gepasst, auch das Set-up war gut. Dass im zweiten Lauf wieder der gleiche Fehler passiert, sollte aber nicht sein. Natürlich geht mir noch das eine oder andere Training ab, aber das werde ich jetzt dann aufholen.“

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Auch der Weihnachts­mann freute sich: Henrik Kristoffer­sen holte seinen 19. Sieg im Skiweltcup

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