Ein Mann für die großen Sensationen
Jonas Müller. Der Vorarlberger war noch nie auf dem Podest, nun gewann er beim Auftakt in Igls
Wer nicht in Tirol aufwächst, der hat als Kunstbahnrodler normalerweise einen enormen Startnachteil. Der einzige österreichische Eiskanal befindet sich in Igls, und so ist es kein Zufall, dass die besten heimischen Rodler bislang fast ausnahmslos aus Tirol gekommen sind.
Auch die Karriere von Jonas Müller nahm erst richtig Fahrt auf, als der Bludenzer nach seiner Malerlehre das Ländle in Richtung Osten verließ und sein Leben fortan komplett dem Rodelsport unterordnete. „Die Übersiedlung nach Tirol war wichtig für mich“, erklärt Müller, der, animiert von den Erfolgen der Kollegen Wolfgang Kindl
(Doppelweltmeister) und David Gleirscher (Olympiasieger), in den vergangenen beiden Saisonen körperlich und fahrerisch einen riesigen Leistungssprung machte.
Bei der Weltmeisterschaft in Winterberg hatte der 22-Jährige bereits für Aufsehen gesorgt, als der Außenseiter mit allen Stars Schlitten fuhr und überraschend WM-Gold im Sprintrennen gewann. Auch sein Sieg beim Weltcup-Auftakt in Igls fällt in die Kategorie Sensation, denn der Vorarlberger war zuvor im Weltcup noch nie auf einem Siegespodest gestanden.
„Es ist unglaublich schön, vor den eigenen Fans zu gewinnen“, sagte der Premierensieger, der eine starke österreichische Mannschaft anführte: Nico Gleirscher (4.) und Wolfgang Kindl (5.) verpassten nur knapp das Stockerl. In der Team-Staffel rodelte Jonas Müller mit Lisa Schulte und den Doppelsitzern Thomas Steu und Lorenz Koller auf Rang zwei.