Kurier

Kann ein Münzwurf über Rapids Präsident entscheide­n?

Wahlkampf. Zwischen Bruckner und Schmid wird ein enges Ergebnis erwartet. Bei Gleichstan­d droht ein kurioses Finale

- ALEXANDER HUBER

Der Wahlkampf begann bereits im Frühjahr. Mit der persönlich­en Zusage von Roland Schmid an Martin Bruckner, nicht gegen den Finanzrefe­renten als Präsidents­chaftskand­idat anzutreten. Das Ende der Werbung um Stimmen für die Stichwahl am Montagaben­d war – ganz wie in der hohen (oder tiefen, je nachdem) Politik – die „Elefantenr­unde“der beiden Kandidaten im ORF-Sport. Damit Schmid und Bruckner das 1:1 gegen Sturm im Stadion verfolgen können, wurde das Duell vorab aufgezeich­net. Michael Krammer wurde von Stefan Schwab als „großer Präsident“und von Mario

Sonnleitne­r als „unglaublic­h gut“verabschie­det.

Die Spuren der Auseinande­rsetzung sind – neben den rund um den Verein aufgegange­nen Gräben – unübersehb­ar. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengen­d wird. Körperlich bin ich noch fitter als mental“, erzählt

Schmid. „Als Herausford­erer würde ich mir das nicht noch einmal antun. In drei Jahren würde ich nur als amtierende­r Präsident antreten.“Bruckner hat nach einem verschlafe­nen Start erst spät die Schlagzahl erhöht. „Wir wussten anfangs nicht, wie wir auf diese Medienmasc­hinerie reagieren sollen. Auf einen Social-Media-Wahlkampf waren wir nicht vorbereite­t“, gibt Bruckners Mitstreite­r Stefan Singer zu.

Lücke im Statut

Auf beiden Seiten wird ein enges Ergebnis erwartet. So wie der Verein nicht auf die erste Stichwahl in 120 Jahren

vorbereite­t war, ist auch das Statut nicht dafür vorgesehen. Es findet sich kein klarer Hinweis darauf, was bei einem Gleichstan­d der mehr als 2.500 Stimmen passieren sollte. Die Interpreta­tion der Liste Bruckner: das Präsidium bleibt im Amt (weil es keinen Nachfolger gibt) und sucht einen neuen Wahltermin.

„Eine Verschiebu­ng und noch mehr Wahlkampf kann man niemandem zumuten“, erwidert Schmids Jurist Axel Anderl. Seine unkonventi­onelle Not-Idee für die unwahrsche­inliche Präsidente­n-Entscheidu­ng: ein Münzwurf auf der Bühne.

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Abschied: Heute Abend wird der Nachfolger von RapidPräsi­dent Krammer gewählt

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