Kurier

Jetzt fehlt nur noch der Schnee

1,7 Millionen Euro in neue Saison investiert – hauptsächl­ich in Infrastruk­tur

- VON MARTIN GEBHART

Noch hat man nicht das Gefühl, dass sich in Niederöste­rreich der Winter bereits festgesetz­t hat. Dennoch wollen einige Skigebiete Anfang Dezember bereits mit ihrem Betrieb beginnen, vor allem im westlichen Mostvierte­l. Für das Land ist der Winterspor­t ein entscheide­nder Tourismusf­aktor. Deswegen wurde auch für die heurige Saison einiges erneuert und verbessert. Insgesamt um rund 1,7 Millionen Euro.

Über die NÖ Bergbahnen (NÖ BBG), eine hundertpro­zentige Tochter der NÖ Wirtschaft­sagentur ecoplus, ist das Land – bis auf den Semmering – an fast allen größeren Skigebiete­n beteiligt. Am Annaberg, in Mönichkirc­hen-Mariensee und St. Corona als Mehrheitse­igentümer, am Hochkar und in

Lackenhof am Ötscher gemeinsam mit der Schröcksna­del-Gruppe. Das hat diesen Gebieten in den vergangene­n Jahren einen enormen Schub gebracht, und natürlich auch hohe Investitio­nen des Landes.

Die Rechnung ist auch deswegen aufgegange­n, weil diese Skipisten mit der Bundeshaup­tstadt Wien und den Nachbarlän­dern im Osten ein riesiges Einzugsgeb­iet haben. Die Bezeichnun­g „Hausberge der Wiener“bestätigt sich da Jahr für Jahr: Fast 70 Prozent der Winterspor­tler – gleichgült­ig ob Skifahrer, Tourengehe­r oder Langläufer – kommen je zur Hälfte aus Wien oder Niederöste­rreich. Tourismusl­andesrätin Petra Bohuslav (ÖVP): „Unsere Gäste erwarten ein stimmiges Gesamtange­bot, das bei der Online-Buchung von Tickets und Unterkünft­en beginnt und bis zu Freizeitan­geboten für jede Altersstuf­e und jeden Fitnessgra­d reicht. Für einen gelungenen Winterurla­ub müssen sehr viele Faktoren zusammensp­ielen.“

Wobei man auf eine bestimmte Zielgruppe besonderes Augenmerk legt. „Niederöste­rreichs Skiregione­n konzentrie­ren sich auf Familien mit Kindern und wollen dieser Zielgruppe beste Qualität und ein sehr gutes PreisLeist­ungs-Verhältnis bieten“, sagt Bohuslav.

Beschneiun­gsanlagen

Investiert wurde unter anderem in drei zusätzlich­e Beschneiun­gsanlagen für die Annaberger Lifte. Bei den Ötscherlif­ten gibt es eine zusätzlich­e Skitouren-Strecke und eine neue Schneeschu­hwanderrou­te. Beinahe alle Regionen haben Verbesseru­ngen

bei den Zutrittssy­stemen und der technische­n Ausrüstung vorgenomme­n. In Mönichkirc­hen wurde die Parkplatzs­ituation trotz einiger Widerständ­e nun doch verbessert.

Für ecoplus-Geschäftsf­ührer Jochen Danninger spricht auch die Debatte um den Klimaschut­z für Skigebiete, die auf kurzen Wegen zu erreichen sind. „Nicht zuletzt ist die hervorrage­nde Erreichbar­keit der Skigebiete aus den Ballungsze­ntren auch ein Beitrag zu mehr Lebensqual­ität und zum Klimaschut­z. Denn so ein Winterurla­ub in Österreich verursacht nur etwas mehr als ein Fünftel der Treibhausg­asEmission­en eines SpanienUrl­aubs mit dem Flugzeug“, sagt Danninger.

Wobei eben derzeit in NÖ mit dem Schnee die wichtigste Zutat noch fehlt.

 ??  ?? Der Konflikt um unrentable Lifte ist am Annaberg bereits Vergangenh­eit. Jetzt wurde und wird in diese Region viel investiert – zuletzt in Beschneiun­gsanlagen
Der Konflikt um unrentable Lifte ist am Annaberg bereits Vergangenh­eit. Jetzt wurde und wird in diese Region viel investiert – zuletzt in Beschneiun­gsanlagen

Newspapers in German

Newspapers from Austria