Schutzkleidung und Wissen helfen
Forstunfälle. Pro Jahr passieren 1.500 Unfälle in privaten Wäldern
Waldarbeit hat wieder Saison. Ab Herbst werden die Motorsägen geschliffen, man bricht mit dem Traktor zur Holzarbeit auf.
Ungeübte Waldarbeiter aber verzichten oft auf eine Schutzausrüstung und haben auch nicht das nötige Wissen, um sicher zu arbeiten. Die Auswertung der Unfalldatenbank des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) zeigt, dass sich jährlich in Österreich rund 1.500 Personen bei der privaten Waldarbeit so schwer verletzen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Die Hälfte der Personen, die sich bei der Waldarbeit verletzen, sind Männer, die 60 Jahre oder älter sind. Von dieser Gruppe gaben bei einer Befragung des KfV nur 60 Prozent an, eine Schutzausrüstung zu tragen. Bei den Unter-60-Jährigen sind es immerhin 80 Prozent, die Helm und Schnittschutzkleidung benützen.
Kopfverletzungen
„Aus Expertengesprächen mit Unfallchirurgen wissen wir, dass schwere Schädelverletzungen in rund der Hälfte der Fälle eine bleibende Beeinträchtigung darstellen. Derartige Unfälle können mit der richtigen Schutzausrüstung deutlich vermindert oder sogar verhindert werden“, erklärt Othmar Thann, Direktor des KfV.
Andreas Kummer von der Sozialversicherung der Bauern sieht vor allem bei der
Jugend den Trend zur Schutzausrüstung und zur Weiterbildung. „Wir informieren an den landwirtschaftlichen Fachschulen und auch bei Workshops über neue Fällund Schlägerungstechniken.“
15 bis 20 Forstpraxistage hält Kummer jedes Jahr im Burgenland und in der Steiermark ab. „Leichtsinn, fehlende Übung und Unwissen führen oft zu Unfällen“, weiß er. Auch der Klimawandel bringe Gefahren, denn Bäume würden teilweise schneller absterben. „Die Totäste, die herunterfallen, sind der Hauptverletzungsgrund“, sagt Kummer. Die technische Entwicklung, gepaart mit Ausbildung, könnte die meisten Unfälle verhindern.