Ein Café mit Pilzen, das Wurzeln schlagen sollte
Bis Weihnachten betreibt die Wiener Pilz-Manufaktur „Hut & Stiel“ein Pop-up-Lokal in Wien-Alsergrund.
Auch wenn man sich gerne Pilze schmecken lässt: Das Schwammerlsuchen selbst begeistert nicht jeden. Und wenn, dann sollte man dafür raus aus der Stadt. Seit 2014 muss man das gar nicht mehr. Damals entstand aus einem Studentenprojekt „Hut & Stiel“: In Wiener Kellern werden auf Kaffeesatz Austernpilze gezüchtet und damit Restaurants – vom Haubenlokal „Steirereck“bis zum CaféRestaurant „Ströck Feierabend“– beliefert. Nicht so schöne Pilze werden zu Schwammerlgulasch, -pesto und Aufstrich verarbeitet und verkauft, unter anderem ab Hof in der Produktionsstätte im 22. Bezirk (Café im Leo, Naufahrtweg
14, Mi–Fr; 10–16 Uhr).
Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis die innovative
Wiener Pilz-Manufaktur auch mitten in der Stadt anzutreffen ist. Mit dem Hut & Stiel Pop
Up Café gibt es – vorläufig bis Weihnachten – eine gemütlich mit Samt-Couch und Holztisch eingerichtete Anlaufstelle, genutzt wird ein leer stehendendes Geschäftslokal. Dort gibt es nicht nur das schon gut eingeführte Schwammerlgulasch mit getoastetem Brot (6,50 €) sowie Brote mit dem bekannten Aufstrich und Pesto (4,50 €), sondern auch Pilz-Quiche (mit roten Rüben und Kürbisstücken, 7,50 €). Das Gulasch enthält viele knackige Austernpilze und erinnert in der Konsistenz an eine kräftige Suppe, der reichlich eingesetzte Paprika sorgt für ausreichend Schärfe. Mit dem gerösteten Brot ist das eine satt machende Mahlzeit, die noch dazu schnell am Tisch ist. Für die süße Nachspeise samt Kaffee (von Santora, ab 2,50 €) gibt es Kuchen von „Viola“im 8. Bezirk. Die beiden offenen Teesorten (Frühstückstee, Hals im Glück, 3,50 €) kommen von Pflanzner Naturkosmetik in Oberösterreich. Hoffen wir, dass das kleine Pilzmanufaktur-Café Wurzeln schlägt.