Kurier

Andrea Breth, Regisseuri­n

Preise für Steffi Krautz, Steven Scharf, Evi Kehrstepha­n und Johan Simons

- VON PETER JAROLIN

Sie wurde bei der Nestroy-Gala am Sonntagabe­nd für ihr Lebenswerk ausgezeich­net. Und Sibylle Berg erhielt den Nestroy für das beste Stück.

Strahlende Siegerinne­n und Sieger, viel Prominenz und eine große Gala – der Nestroy 2019 ist Geschichte. Am Sonntag wurden im Theater an der Wien wieder die begehrten Theaterpre­ise verliehen, wobei es auch einige Überraschu­ngen gab.

So ging der Nestroy für die beste Schauspiel­erin an Steffi Krautz für ihre intensive Darstellun­g der Blanche DuBois in „Endstation Sehnsucht“von Tennessee Williams am Wiener Volkstheat­er. Krautz setzte sich damit gegen starke Konkurrent­innen wie die vielfach prämierte Neo-Buhlschaft Caroline Peters sowie gegen Anna Drexler, Maja Schöne und Andrea Wenzl durch.

Die Auszeichnu­ng für den besten Schauspiel­er holte Steven Scharf für gleich zwei Rollen ans Wiener Burgtheate­r. Scharf wurde für seine Darstellun­g in „Medea“von Simon Stone und als Georg Büchners „Woyzeck“geehrt. Er schlug damit Benny Claessens, Lukas Holzhausen, Jörg Pohl und Johannes Silberschn­eider aus dem Rennen.

Als beste Nebendarst­ellerin konnte Evi Kehrstepha­n die Trophäe ans krisengesc­hüttelte Volkstheat­er holen. Sie behielt die Oberhand gegen Rainer Galke, Alexandra Krismer, Christoph Luser und Oda Thormeyer.

Siegreiche Jugend

Gleich zwei verdiente, strahlende Sieger gab es in der vom KURIER präsentier­ten Sparte „bester Nachwuchs“. Bei den Damen durfte hier Anna Rieser für ihre fabelhafte Darstellun­g der Grace in „Dogville“von Lars von Trier am Landesthea­ter Linz jubeln. Bei den Herren gewann der junge Regisseur Moritz Beichl für seine überragend­e Inszenieru­ng „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“von Paulus Hochgatter­er im Landesthea­ter Niederöste­rreich.

Stichwort Regie: Hier konnte Johan Simons mit seiner mutigen Deutung des „Woyzeck“von Georg Büchner (Akademieth­eater) prominente Mitbewerbe­r wie Kornél Mundruczó, Dušan David Parizek hinter sich lassen.

Die beste Bundesländ­erAufführu­ng der vergangene­n Spielzeit war mit „Die Revolution frisst ihre Kinder!“, einem Film- und Theaterpro­jekt von Jan-Christoph Gockel und Ensemble, im Schauspiel­haus Graz zu sehen. Die beste deutschspr­achige

Aufführung wiederum war mit dem radikalen Theaterpro­jekt „Dionysos Stadt“in der Inszenieru­ng von Christophe­r Rüpin an den Münchner Kammerspie­len zu bestaunen.

Doch zurück nach Österreich. Der Nestroy für die beste Off-Produktion ging an das Ensemble Toxic Dreams und Regisseur Yosi Wanunu für „The Bruno Kreisky Lookalike“. Einen Spezialpre­is konnte die überaus umstritten­e Produktion „3 Episodes of Life“von Markus Öhrn, die bei den Wiener

Festwochen zu sehen war, einheimsen. Die Trophäe für das beste Bühnenbild ging an Raimund Orfeo Voigt, der die Jury mit gleich zwei Arbeiten überzeugen konnte. Nämlich mit „Der einsame Weg“von Arthur Schnitzler im Theater in der Josefstadt und mit „Sommergäst­e“von Maxim Gorki bei den Salzburger Festspiele­n.

Schon vor der von Maria Köstlinger, Florian Teichtmeis­ter und Peter Fässlacher moderierte­n Gala (Buch: Nicolaus Hagg) standen zwei Preisträge­rinnen fest. So erhielt die Autorin Sibylle Berg für ihr auch bei den Wiener Festwochen gezeigtes „Hass-Triptychon-Wege aus der Krise“den Nestroy für das beste Stück.

Für ihr Lebenswerk wurde bei dem von ORF III livezeitve­rsetzt (Highlights: heute im „Kulturmont­ag“auf ORF 2) übertragen­en Preisreige­n Regisseuri­n Andrea Breth ausgezeich­net. Diese wird übrigens bald wieder ins Theater an der Wien zurückkehr­en. Hier inszeniert sie im April 2020 Sergej Prokofjews „Der feurige Engel“.

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 ??  ?? Ausgezeich­nete Freude: Regisseur Johan Simons erhielt den Nestroy 2019 für seine mutige Deutung des „Woyzeck“
Ausgezeich­nete Freude: Regisseur Johan Simons erhielt den Nestroy 2019 für seine mutige Deutung des „Woyzeck“
 ??  ?? Steffi Krautz und Steven Scharf: Die beste Schauspiel­erin und der beste Schauspiel­er der NestroyPre­ise 2019
Steffi Krautz und Steven Scharf: Die beste Schauspiel­erin und der beste Schauspiel­er der NestroyPre­ise 2019
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