Kurier

Drei Standbeine für den Agrarkonze­rn

Spezialpro­dukte. Gute Gewinne gab es zuletzt mit der Produktion von Bioethanol

- ANDREAS ANZENBERGE­R

Drei Produktion­sstandorte der Agrana für die Herstellun­g von Stärke sind in Österreich (Aschach, Gmünd und Pischelsdo­rf), einer ist in Ungarn (Szabadegyh­aza) und einer in Rumänien (Tandarei). Ein Großteil der Stärkeprod­uktion wird für Süßwaren und Sirup verwendet. Beträchtli­che Mengen werden für andere Lebensmitt­el sowie für Papier und Wellpappe gebraucht. Ein Teil geht an die Pharmaund Chemieindu­strie.

Neben der Agrana ist auch Jungbunzla­uer in Österreich in der Stärkevera­rbeitung aktiv. Hergestell­t wird damit Zitronensä­ure.

Im Agrana-Werk in Gmünd wird Kartoffels­tärke zu Babynahrun­g verarbeite­t. Entspreche­nd hoch sind die Hygienesta­ndards. Produziert wird für heimische Hersteller und für den Export nach China. Die maximale Kapazität der Anlage liegt bei 8.000 Tonnen Babynahrun­g. Bio-Stärke für Babynahrun­g wird auch in die USA exportiert.

Veredelung

Dass die Agrana auf die Veredelung von Stärke setzt, ist nachvollzi­ehbar. Die großen US-Stärkeprod­uzenten arbeiten mit gentechnis­ch veränderte­n Pflanzen und sind daher beim Standardpr­odukt deutlich billiger.

In Aschach wird Weizenstär­ke für eine breite Produktion­spalette verarbeite­t. Dazu gehören Suppen, Soßen, Klebstoffe, Süßspeisen oder auch Säfte und andere Getränke.

Lediglich ein Fünftel des Getreides wird in Österreich direkt für die Nahrungsmi­ttelproduk­tion zu Mehl gemahlen. Es geht dabei um Premiumwei­zen mit einem Eiweißgeha­lt von 14 bis 15 Prozent. Der Rest muss wegen des niedrigen Eiweißgeha­ltes

an Tiere verfüttert oder industriel­l etwa zu Bioethanol verarbeite­t werden.

Neben Stärke hat die Agrana mit Zucker und Frucht zwei weitere Standbeine. Profitiert hat der Konzern zuletzt vor allem von den gestiegene­n Preisen für Bioethanol. Im ersten Halbjahr 2019 (1. März bis 31. August) betrug der Umsatz 1,25 Milliarden Euro. Das Zuckersegm­ent entwickelt­e sich schwächer. Aber auch im Segment Frucht gab es einen Rückgang, weil die Marktentwi­cklungen hinter den Erwartunge­n zurückblie­ben.

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