Drei Standbeine für den Agrarkonzern
Spezialprodukte. Gute Gewinne gab es zuletzt mit der Produktion von Bioethanol
Drei Produktionsstandorte der Agrana für die Herstellung von Stärke sind in Österreich (Aschach, Gmünd und Pischelsdorf), einer ist in Ungarn (Szabadegyhaza) und einer in Rumänien (Tandarei). Ein Großteil der Stärkeproduktion wird für Süßwaren und Sirup verwendet. Beträchtliche Mengen werden für andere Lebensmittel sowie für Papier und Wellpappe gebraucht. Ein Teil geht an die Pharmaund Chemieindustrie.
Neben der Agrana ist auch Jungbunzlauer in Österreich in der Stärkeverarbeitung aktiv. Hergestellt wird damit Zitronensäure.
Im Agrana-Werk in Gmünd wird Kartoffelstärke zu Babynahrung verarbeitet. Entsprechend hoch sind die Hygienestandards. Produziert wird für heimische Hersteller und für den Export nach China. Die maximale Kapazität der Anlage liegt bei 8.000 Tonnen Babynahrung. Bio-Stärke für Babynahrung wird auch in die USA exportiert.
Veredelung
Dass die Agrana auf die Veredelung von Stärke setzt, ist nachvollziehbar. Die großen US-Stärkeproduzenten arbeiten mit gentechnisch veränderten Pflanzen und sind daher beim Standardprodukt deutlich billiger.
In Aschach wird Weizenstärke für eine breite Produktionspalette verarbeitet. Dazu gehören Suppen, Soßen, Klebstoffe, Süßspeisen oder auch Säfte und andere Getränke.
Lediglich ein Fünftel des Getreides wird in Österreich direkt für die Nahrungsmittelproduktion zu Mehl gemahlen. Es geht dabei um Premiumweizen mit einem Eiweißgehalt von 14 bis 15 Prozent. Der Rest muss wegen des niedrigen Eiweißgehaltes
an Tiere verfüttert oder industriell etwa zu Bioethanol verarbeitet werden.
Neben Stärke hat die Agrana mit Zucker und Frucht zwei weitere Standbeine. Profitiert hat der Konzern zuletzt vor allem von den gestiegenen Preisen für Bioethanol. Im ersten Halbjahr 2019 (1. März bis 31. August) betrug der Umsatz 1,25 Milliarden Euro. Das Zuckersegment entwickelte sich schwächer. Aber auch im Segment Frucht gab es einen Rückgang, weil die Marktentwicklungen hinter den Erwartungen zurückblieben.