In Polen und Norwegen hat die Porr viel Geld versenkt
Weniger Dividende. Der Baukonzern verschreckt seine Aktionäre mit der Warnung vor einem Gewinneinbruch.
Die Aktionäre waren keineswegs erbaut darüber, was der heimische Baukonzern Porr am Montag kurz vor Mittag bekannt gab: Bei der Porr geht man nämlich jetzt von einem massiven Gewinneinbruch aus. Sollte sich an den Rahmenbedingungen nichts ändern, werde das Ergebnis vor Steuern voraussichtlich von 88,1 auf rund 35 Millionen Euro einbrechen, teilte das Unternehmen mit.
Gewinnanteil sinkt
Das wird auch deutliche Konsequenzen für den Gewinnanteil für die Aktionäre haben: Auf Basis der vorläufigen Zahlen für die ersten drei Quartale 2019 wird der Vorstand der Hauptversammlung „aus heutiger Sicht“eine Dividende von nur noch 0,40 Euro je Aktie vorschlagen. Für das Vorjahr hatte es noch 1,10 Euro je Aktie gegeben.
Angesichts dieser Aussichten verkauften viele Anleger ihre Porr-Papiere. Der Aktienkurs stürzte dadurch zum Wochenstart um 16,64 Prozent auf 18,34 Euro ab.
Schuld daran, dass die Gewinne heuer heftig bröckeln, sind vor allem zwei Märkte – Polen und Norwegen. In Polen leidet die Bauindustrie unter extrem hohen Baukosten. „Entgegen den Erwartungen des Vorstandes“ist es dort noch zu „keiner Entlastung beim aktuell hohen Kostenniveau für Baumaterialien und Subunternehmerleistungen“gekommen. Wie berichtet, hatte die Porr mit der Übernahme des Bilfinger-Baugeschäfts auch Altaufträge ohne Preisgleitklauseln übernommen. Hier schlagen höhere Kosten voll durch.
Im Norwegen wiederum lief nach ein paar erfolgreichen Brückenprojekten eines aus dem Ruder. Hier wird es zu einer „einmaligen Wertberichtigung“im Zuge einer Neubewertung des Projektes kommen.
Nach vorläufigen Zahlen ist der Porr-Gewinn vor Steuern bis September von 31,2 auf 14,4 Millionen Euro gefallen. Der Quartalsbericht folgt am Donnerstag.