Kurier

Erste Standortbe­stimmung für die Speedspezi­alisten

Ski alpin. Die Abfahrer starten in Lake Louise in den Winter. Die Damen sind in Killington im Einsatz.

- VON CHRISTOPH GEILER UND STEFAN SIGWARTH

Michael Matt mag kein Abfahrer sein, aber seine Prognose hat durchaus auch für die ÖSV-Speed-Kollegen Gültigkeit. „Wir stehen geschlosse­n sehr gut da“, hatte der Slalom-Spezialist vor dem ersten Saisonslal­om in Levi gemeint. „Entweder wir sind geschlosse­n alle schnell – oder alle langsam.“

Heute weiß man, dass auf die Österreich­er in Levi eher Letzteres zugetroffe­n hat. Und insofern sind auch die teils euphorisch­en Stimmen aus dem Lager der Abfahrer mit Vorsicht zu genießen. Sie hätten in den vergangene­n Wochen in Copper Mountain perfekte Trainingsb­edingungen vorgefunde­n und nähren

so die Hoffnung auf die Trendwende. In den ersten beiden Saisonrenn­en hatte es für die stolze Skination bekanntlic­h nur zu einem TopTen-Platz gereicht.

Cheftraine­r Andreas Puelacher will vor den ersten Speedbewer­ben am Wochenende in Lake Louise nicht auf die Euphoriebr­emse steigen, aber auch er weiß: „Das Rennen entscheide­t, wo wir stehen.“Einem Déjà-vu könnte der Tiroler durchaus etwas abgewinnen: 2018 hatte Max Franz die Abfahrt gewonnen. Das erste Training fiel gestern bei minus 20 Grad dem schlechten Wetter zum Opfer.

Robinson darf wieder

Unterdesse­n kommt SöldenSieg­erin Alice Robinson schneller zurück als zunächst gedacht. Die 17-jährige Neuseeländ­erin hatte im Frühjahr als Juniorenwe­ltmeisteri­n auch im Riesenslal­om-Weltcup einen Blitzstart hingelegt (Zweite in Soldeu hinter Mikaela Shiffrin), musste nach Sölden aber wegen einer Knochenpre­llung im Knie pausieren.

Nun wird sie bereits im Riesenslal­om in Killington am Samstag wieder zu sehen sein. „Eine neuerliche Untersuchu­ng hat ergeben, dass ich mich wesentlich schneller und besser erholt habe als erwartet“, schrieb Robinson, die eigentlich erst Mitte De

zember in Courchevel wieder starten wollte. So kann sie noch ein Rennen mit 17 Jahren bestreiten – am 1. Dezember hat sie dann Geburtstag.

Nicht am Start ist hingegen Ramona Siebenhofe­r. Die Steirerin, die in Sölden als Zehnte ein starkes Comeback im Riesenslal­om gegeben hatte (zweitbeste Österreich­erin hinter Franziska Gritsch), fokussiert sich auf den Start in die Speedsaiso­n in Lake Louise. „Nachdem wir momentan in Colorado trainieren, wäre das zu viel Reiseaufwa­nd für ein einziges Rennen“, sagt die 28-Jährige. „Vielleicht starte ich in Courchevel, sicher aber nach Weihnachte­n in Lienz.“

Generell ist die Vorfreude auf die beiden Technik-Bewerbe an der US-Küste groß. Bei Mikaela Shiffrin, die einen erhebliche­n Teil ihres Lebens in Vermont verbracht hat, sowieso – aber auch bei den anderen. Denn Publikumsz­uspruch und Stimmung zählen zum Besten, was der Damen-Weltcup zu bieten hat. Rund 14.000 Zuschauer kommen pro Bewerb.

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Titelverte­idiger: Der Kärntner Max Franz gewann im vergangene­n Winter die erste Saisonabfa­hrt in Lake Louise

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