Der Aufstieg der IntimCoaches
Berufsfeld. Der Name ist sperrig: „Intimacy Coordinator“, „Intimitätskoordinatoren“könnten auf den Filmsets dieser Welt bald eine Schlüsselrolle einnehmen. Sie sorgen dafür, dass vor, während und nach Sex-Szenen alles mit rechten Dingen zugeht: erarbeiten mit den Akteuren „Choreografien“, legen fest, welche Körperteile man sehen darf und definieren Tabus. Durch die #MeToo-Bewegung gehen immer mehr Produzenten auf Nummer sicher und engagieren einen Intimacy Coordinator: Der USProgrammanbieter HBO macht keine Sex-Szenen mehr ohne Experten, die Macher von „Sex Education“arbeiteten von Anfang an mit Ita O’Brien zusammen, einer ehemaligen Tänzerin, die heute federführend auf dem Gebiet der „Intimitätskoordination“ist. In Deutschland hat sich Julia Effertz einen Namen gemacht. „Jeder weiß, wie Sex funktioniert“, sagte sie in einem Interview. „Aber es ist auch eine Grauzone, in der Machtmissbrauch und emotionale Verletzung entstehen können.“