„Ich fühlte mich gedemütigt und war wütend“
Bedauern. Viele Schauspielerinnen wurden zu Nacktszenen gedrängt, die sie heute bereuen
Es war eine Österreicherin, die die erste Nacktszene der Filmgeschichte lieferte. Hedy Lamarr zeigte sich im Schwarz-Weiß-Film „Ekstase“(1933) als erste Frau nackt vor der Kamera. Die damals skandalösen Aufnahmen öffneten Lamarr die Tür zu Hollywood. Karrieretechnisch hat der gebürtigen Wienerin die Nacktszene also nicht geschadet. So wie auch vielen anderen Frauen im Filmgeschäft – dennoch bereuen unzählige Schauspielerinnen ihre freizügigen Sequenzen heute.
Noch deutlicher als Emilia Clarke, die in „Game of Thrones“(2011–2019) nicht nur ein Mal die Hüllen fallen lassen musste (siehe oben), wurden andere Hollywoodstars.
Natalie Portman etwa missfällt ihre Entblößung im Kurzfilm „Hotel Chevalier“(2007): „Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen. Du machst etwas, weil es Stück einer dramatischen Geschichte ist, und dann landet ein Ausschnitt auf einer Pornoseite. Das macht mich echt wütend.“
Wirklich übergangen wurde Sharon Stone, die mit ihrer legendären Szene in „Basic Instinct“(1992) und dem Blick unter ihren Rock ohne Slip für Schlagzeilen sorgte. Stone dazu: „Der Regisseur meinte, ‚Wir sehen das Weiß deiner Unterwäsche, du musst sie ausziehen.‘“Paul Verhoeven versicherte ihr allerdings, dass ihre Intimzone nicht gezeigt wird. Beim ersten Filmscreening sei sie unter Schock gestanden. „Ich bin in den Vorführsaal und habe ihm eine geknallt.“Mary-Louise Parker war in der Serie „Weeds“(2005–2012) nackt in einer
Badewanne zu sehen, was sie bitter bereut: „Ich war der Meinung, dass ich für diese Sequenz nicht nackt sein muss und habe mit dem Regisseur gestritten.“Sie wurde schließlich so sehr dazu gedrängt, dass sie nachgab. „Ich wusste, dass es im Internet unter ‚Mary-Louise zeigt ihre großen Nippel‘ kursieren würde. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan.“
Neben Kate Winslet in „Titanic“(1997) – „Ich war zu jung und unsicher“– und Nicole Kidman in „Big Little Lies“(2017) – „Ich fühlte mich gedemütigt und war wütend“– bereuen auch einige Männer wie Taylor Lautner („Twilight“, 2008) ihre freizügigen Auftritte.