Kurier

Gewalttäti­ger Musiker hat Angst um seine Karriere

- GABRIELE FLOSSMANN

Drama. Von inniger, manchmal selbstzers­törerische­r Liebe über die Konflikte im familiären Zusammenha­lt bis hin zu blutrünsti­ger Rivalität – Mütter und Töchter liefern oftmals mitreißend­e Geschichte­n.

Umso mehr, wenn ein gewalttäti­ger Mann im Spiel ist – oder sich zwischen die beiden drängen will. Der neue Spielfilm des bisher in erster Linie für seine Kurz- und Dokumentar­filme bekannten österreich­ischen Regisseurs Günter Schwaiger liefert zu diesem Thema eine eigenwilli­ge Variante.

Strafanzei­ge

Im Mittelpunk­t steht die Wienerin Irene. Mit ihrer 18jährigen Tochter Lena lebt sie auf Ibiza und betreibt dort eine Boutique. Nach dem Krebstod ihres Mannes hat Irene Paul kennengele­rnt, einen Klassik-Musiker und Komponiste­n. Doch die Beziehung mit dem erfolgreic­hen Künstler findet ein jähes Ende, als er sie schwer misshandel­t. Nach einiger Zeit kehrt Paul mit seinem Sohn Robert nach Ibiza zurück. Er möchte Irene um jeden Preis dazu bringen, ihre Strafanzei­ge zurückzuzi­ehen, weil ein Prozess seiner Karriere schaden könnte. Damit setzt sich ein verhängnis­voller Mechanismu­s in Gang, in den nicht nur die beiden, sondern auch deren Kinder verstrickt werden.

Da Lena vor drastische­n Mitteln nicht zurücksche­ut, um Pauls Kontaktauf­nahme zu verhindern, gerät das innige Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ins Wanken. Franziska Weisz verkörpert die Rolle der Irene mit unprätenti­öser Eindringli­chkeit und ist damit der größte Pluspunkt dieses Films.

Der Taucher. Ö 2019. 90 Min. Von Günter Schwaiger. Mit Franziska Weisz, Julia Franz Richter. KURIER-Wertung:

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