Gewalttätiger Musiker hat Angst um seine Karriere
Drama. Von inniger, manchmal selbstzerstörerischer Liebe über die Konflikte im familiären Zusammenhalt bis hin zu blutrünstiger Rivalität – Mütter und Töchter liefern oftmals mitreißende Geschichten.
Umso mehr, wenn ein gewalttätiger Mann im Spiel ist – oder sich zwischen die beiden drängen will. Der neue Spielfilm des bisher in erster Linie für seine Kurz- und Dokumentarfilme bekannten österreichischen Regisseurs Günter Schwaiger liefert zu diesem Thema eine eigenwillige Variante.
Strafanzeige
Im Mittelpunkt steht die Wienerin Irene. Mit ihrer 18jährigen Tochter Lena lebt sie auf Ibiza und betreibt dort eine Boutique. Nach dem Krebstod ihres Mannes hat Irene Paul kennengelernt, einen Klassik-Musiker und Komponisten. Doch die Beziehung mit dem erfolgreichen Künstler findet ein jähes Ende, als er sie schwer misshandelt. Nach einiger Zeit kehrt Paul mit seinem Sohn Robert nach Ibiza zurück. Er möchte Irene um jeden Preis dazu bringen, ihre Strafanzeige zurückzuziehen, weil ein Prozess seiner Karriere schaden könnte. Damit setzt sich ein verhängnisvoller Mechanismus in Gang, in den nicht nur die beiden, sondern auch deren Kinder verstrickt werden.
Da Lena vor drastischen Mitteln nicht zurückscheut, um Pauls Kontaktaufnahme zu verhindern, gerät das innige Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ins Wanken. Franziska Weisz verkörpert die Rolle der Irene mit unprätentiöser Eindringlichkeit und ist damit der größte Pluspunkt dieses Films.
Der Taucher. Ö 2019. 90 Min. Von Günter Schwaiger. Mit Franziska Weisz, Julia Franz Richter. KURIER-Wertung: