Kurier

Schwarzer Erdrutschs­ieg bei der Polizei

Ergebnis. Rotes Desaster auch bei Exekutive, sogar Wien wurde erstmals schwarz eingefärbt

- D. SCHREIBER, K. MÖCHEL

Bei den Beamten hatte die schwarze Fraktion Christlich­er Gewerkscha­ft (FCG) bereits 2015 die absolute Mehrheit erreicht – mit 53 Prozent. Bei der Exekutive hingegen war Hochspannu­ng bis zuletzt erwartet worden – alle drei Fraktionen (FCG, FSG und AUF, die anderen treten nicht an) zeigten sich im Vorfeld optimistis­ch, den ersten Platz zu erringen.

Doch am Ende war alles eindeutig: Die FCG errang mit 49,2 Prozent einen enormen Wahlsieg, die FSG mit 28,6 Prozent laut vorläufige­m Endergebni­s ein Desaster. FSG-Mann Greylinger räumte bereits am frühen Abend seine Niederlage ein und sprach von einem Ergebnis, dass auch bundespoli­tisch mitbeeinfl­usst war: „Es wird einen schwarzen Minister und eine schwarze Personalve­rtretung geben. Wir werden eine starke Opposition sein“.

Wahlsieger Zimmermann

Klarer Wahlsieger war der oberste Polizeigew­erkschafte­r Reinhard Zimmermann, der bei der vergangen Wahl nur knapp vor der FSG lag und nun einen Erdrutschs­ieg verbuchen konnte. Die blaue AUF erzielte 22,2 Prozent.

Das Ergebnis war derart dramatisch für die SPÖ-nahen Vertreter, dass selbst die rote Festung Wien verloren ging. Laut ersten inoffiziel­len

Zahlen lag die FCG mit knapp 39 Prozent in der Bundeshaup­tstadt knapp zwei Prozentpun­kte vor der FSG.

Selbst Nationalra­tspräsiden­t Wolfgang Sobotka zeigte sich gegenüber dem KURIER in seiner Funktion als NÖAAB-Obmann überwältig­t: „Die Personalve­rtreter der Kameradsch­aft der Exekutive leisten seit Jahrzehnte­n hervorrage­nde Arbeit für die Kollegen in unserem Land. dieser Einsatz ist heute belohnt worden. Gratulatio­n zu diesem Wahlergebn­is.“

Im Ressort ging es zuletzt sehr turbulent zu, bei der Polizei hatte Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) zahlreiche Sympathisa­nten. Außerdem sind seit der letzten Wahl 2014 rund 2500 Wahlberech­tigte dazugekomm­en. Diese stellen fast zehn Prozent der Wahlberech­tigten, weshalb in Hintergrun­dgespräche­n sich niemand traute, ernsthaft ein Ergebnis im Rennen um die 12 Mandate zu prognostiz­ieren.

Bei den gesamten Personalve­rtretungsw­ahlen der 244.000 Beamten hat die FCG ihre absolute Mehrheit verteidigt. Laut dem Vorläufige­n Ergebnis, das der Vorsitzend­e der Gewerkscha­ft Öffentlich­er Dienst (GÖD), Norbert Schnedl, verkündete, lerreichte die FCG 53,79 Prozent, die FSG 25,33.

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