Kurier

Pflegestud­ium: „Ich bin angekommen“

Drei Semester des Studiums der Gesundheit­s- und Krankenpfl­ege hat Alexander Gsellmann (25) im Wiener Krankenans­taltenverb­und bereits absolviert und dabei auch viele Praktika absolviert.

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Wie sieht Ihre Bilanz zur Studienhal­bzeit am FH-Studiensta­ndort für allgemeine Gesundheit­s- und Krankenpfl­ege im Kaiser-Franz-Josef-Spital aus?

Es waren sehr intensive und herausford­ernde drei Semester. Meine Klasse ist ein Glücksfall, ich konnte viele neue Freundscha­ften schließen. Ich finde Spaß und Erfüllung in dem, was ich tue, und fühle mich endlich angekommen.

Klingt, als wäre das kein leichter Weg gewesen.

Ich war unsicher, was meine Berufswüns­che angeht. Nach der Matura habe ich den Zivildiens­t beim Roten Kreuz absolviert. Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung: Der Umgang mit Menschen, die Abwechslun­g, auch die Dankbarkei­t der Leute machten die Zivildiens­tzeit zur prägenden Erfahrung. Gegen meine Intuition habe ich dann ein JusStudium begonnen – mehr schlecht als recht. Mir hat einfach etwas gefehlt. Nach einer einjährige­n Auszeit in Neuseeland mit Feldarbeit, Kühemelken und Kälberaufz­iehen wusste ich, dass ich einen neuen Weg einschlage­n muss.

Wie hat Ihr Umfeld auf den Richtungsw­echsel reagiert? Meine Familie hat mich immer unterstütz­t. Sie hatten aber zu Beginn ein völlig falsches Bild von der Pflege, haben Aufgaben und Verantwort­ung unterschät­zt. Ich denke, dass sich die Pflege in Österreich gerade entwickelt: Erst seit kurzer Zeit ist es möglich, Gesundheit­sund Krankenpfl­ege zu studieren. Durch diese Neuerung soll der Pflegeproz­ess in der Praxis besser umgesetzt werden. Das beginnt mit der Anamnese, geht weiter zur Pflegediag­nosestellu­ng und endet mit der Evaluation. Aus den Diagnosen werden Pflegehand­lungen entwickelt, die wissenscha­ftlich belegt und individuel­l auf die Patientinn­en und Patienten zugeschnit­ten sind. Weitere neue Aufgabenfe­lder sehe ich in der Gesundheit­sförderung. Ziel sollte sein, nicht erst beim Einsetzen einer Krankheit aktiv zu werden, sondern schon bei der Erhaltung der Gesundheit. Prävention ist die Zukunft.

Wo sehen Sie Ihre berufliche Zukunft?

Insgesamt habe ich ja sechs Praktika zu absolviere­n, so bekomme ich einen

Einblick in verschiede­ne Bereiche. Das ist dann eine gute Entscheidu­ngsgrundla­ge. Derzeit find ich die Psychiatri­e und die Palliativm­edizin besonders spannend. In ein paar Wochen startet mein Praktikum in der Herz- und Gefäßchiru­rgie im Krankenhau­s Nord. Darauf freue ich mich.

Was sind die Herausford­erungen bei der Arbeit mit kranken Menschen?

Die Patientinn­en und Patienten sind in einer Extremsitu­ation.

Dementspre­chend einfühlsam sollte man mit ihren Sorgen und Bedürfniss­en umgehen. Darum ist hohe soziale Kompetenz eine der Grundvorau­ssetzungen für den Beruf des Gesundheit­sund Krankenpfl­egers. Neben fachlicher Kompetenz halte ich die Teamfähigk­eit für besonders wichtig. Kommunikat­ion fördern, klare Zuständigk­eiten schaffen, Abläufe optimieren und als Team funktionie­ren – das ist wichtig, damit eine Station gut läuft.

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Alexander Gsellmann profitiert durch die Praktika

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