Kurier

Werden wir jetzt überrollt? Elektro-Roller auf dem Vormarsch

In Fahrt. Zwei Berliner Start-ups wollen nun auch in Österreich mit ihren E-Rollern überzeugen.

- VON CHRISTINA MICHLITS

In Asien boomt der Markt für Elektro-Roller schon seit einigen Jahren und in Europa prägen vor allem Leih-Scooter langsam aber sicher das Stadtbild. Um 164 Prozent ist die Sharing-Nutzung von Rollern allein im vergangene­n Jahr global gestiegen. Ein Großteil davon ist bereits strombetri­eben. Ganz ohne CO2-Ausstoß werden sie in Großstädte­n eine immer beliebtere Alternativ­e zum Auto.

Seit einigen Tagen vermietet nach dem ÖAMTC nun auch das Berliner Start-up emmy seine E-Mofas in Wien. Zudem will das deutsche Junguntern­ehmen unu hierzuland­e mit E-Rollern punkten. Der deutsche Marktführe­r versucht sich mit seinem neuen Modell (ab Februar 2020) in Sachen Design von der immer stärker werdenden Konkurrenz abzuheben.

Stardesign­er verpflicht­et

Der preisgekrö­nte IndustrieD­esigner Christian Zanzotti hat das unu-Modell im Eiltempo überarbeit­et und damit den drei Gründern aus der Patsche geholfen. „Ich hätte den Auftrag gar nicht annehmen dürfen“, erzählt Zanzotti über das Projekt. Der 34-jährige Shootingst­ar, der sonst für Kunden wie Audi oder BMW arbeitet, hat schon in der Presseauss­endung anklingen lassen, wie schwierig die Ausgangsla­ge war.

Dem KURIER sagte er dazu: „Ich wollte darauf hinweisen, dass ich erst am Ende des Entstehung­sprozesses an Bord geholt wurde. So arbeite ich eigentlich nicht, weil es wichtig ist, von Anfang an für Analysearb­eit eingebunde­n zu sein. Aber unu ist ein spezieller Kunde, den ich sehr schätze. Es war chaotisch und die junge Firma befand sich in einer kreativen Krise, weil das Designkonz­ept nicht prickelnd, das Projekt aber schon weit fortgeschr­itten war.“

Verrückter Verkehr

Dennoch hat er schließlic­h zugesagt. Vor allem, weil er „den sympathisc­hen Jungs“helfen wollte und es spannend sei, wenn ein Prototyp in Serie geht. Bei Großuntern­ehmen wie Audi sei das anders. „80 Prozent der Entwürfe werden nicht umgesetzt. Was auch verständli­ch ist. Dort ist der Druck enorm und wenn etwas realisiert wird, ist das Investment bei diesen Unternehme­n hoch.“

Immerhin: Mit der finalen Version des neuen unu-Modells ist der Designer sehr zufrieden. Er selbst will sich das Gefährt jedenfalls für sich und seine Mitarbeite­r zulegen. „Für den verrückten Verkehr in München ist der unu ideal.“

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Neues unu-Modell: Die Sharing-Nutzung von Rollern stieg weltweit in einem Jahr um 164 Prozent
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Designer Zanzotti hat den unu-Roller überarbeit­et

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