Unklare Brandursache verunsichert Bevölkerung
Feuer. Eines der ältesten Häuser beschädigt
Der Einsatz von mehr als 100 Feuerwehrleuten hat in der Nacht auf Samstag eine Katastrophe in Hallstatt verhindert. Viele der Häuser in der UNESCO-Welterbe-Gemeinde im Salzkammergut sind aus Holz gebaut. Drei Hütten am Seeufer sind niedergebrannt, zwei Wohnhäuser wurden schwer beschädigt. Aber das Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude wurde verhindert.
Am Montag sollen Bausachverständige die Schäden begutachten, die vermutlich in die Millionen gehen werden. Neben dem monetären Schaden ist in Hallstatt aber auch ein kulturhistorischer Verlust zu beklagen. Bei einem Wohngebäude an der Seestraße, bei dem auch der Dachstuhl gebrannt hat, handelt es sich um ein besonderes Gebäude.
1750 verschont
„Es gehört zu den ältesten Häusern von Hallstatt und wurde 1750 bei dem großen Brand verschont“, sagt Bürgermeister Alexander Scheutz zum KURIER. Damals hatte eine Feuersbrunst den Ort in Schutt und Asche gelegt. Durch den Wiederaufbau hat die Gemeinde ihr heute so bekanntes Antlitz erhalten. Wie es nach Brand und Löschwassereinsatz um das damals nicht betroffene, aber am Samstag schwer beschädigte Haus steht, wird sich weisen. „Das Steinmauerwerk hat sehr gelitten“, sagt Scheutz, der sich Sorgen um die Statik macht.
Gelitten haben bei dem Großbrand, wenn es auch bis auf einen beim Einsatz verletzten Feuerwehrmann keine Personenschäden gab, auch die Bewohner des kleinen Touristenorts. Denn noch ist völlig unklar, wie der Brand in einer Bootshütte entstanden ist.
Bedrohliches Szenario
„Das belastet die Bevölkerung“, sagt der Bürgermeister des 750-Einwohner-Orts. Vorerst ist nämlich auch nicht auszuschließen, dass es sich um Brandstiftung gehandelt hat: Ein bedrohliches Szenario in einer Gemeinde, in der die Häuser dicht an dicht stehen und mit viel Holz gebaut sind.
Die Ermittlungen laufen zwar auf Hochtouren. Diese könnten laut Polizei aber noch Wochen dauern. Die Seestraße am Ufer bleibt vorerst gesperrt.