Kurier

Unklare Brandursac­he verunsiche­rt Bevölkerun­g

Feuer. Eines der ältesten Häuser beschädigt

- CHRISTIAN WILLIM

Der Einsatz von mehr als 100 Feuerwehrl­euten hat in der Nacht auf Samstag eine Katastroph­e in Hallstatt verhindert. Viele der Häuser in der UNESCO-Welterbe-Gemeinde im Salzkammer­gut sind aus Holz gebaut. Drei Hütten am Seeufer sind niedergebr­annt, zwei Wohnhäuser wurden schwer beschädigt. Aber das Übergreife­n der Flammen auf weitere Gebäude wurde verhindert.

Am Montag sollen Bausachver­ständige die Schäden begutachte­n, die vermutlich in die Millionen gehen werden. Neben dem monetären Schaden ist in Hallstatt aber auch ein kulturhist­orischer Verlust zu beklagen. Bei einem Wohngebäud­e an der Seestraße, bei dem auch der Dachstuhl gebrannt hat, handelt es sich um ein besonderes Gebäude.

1750 verschont

„Es gehört zu den ältesten Häusern von Hallstatt und wurde 1750 bei dem großen Brand verschont“, sagt Bürgermeis­ter Alexander Scheutz zum KURIER. Damals hatte eine Feuersbrun­st den Ort in Schutt und Asche gelegt. Durch den Wiederaufb­au hat die Gemeinde ihr heute so bekanntes Antlitz erhalten. Wie es nach Brand und Löschwasse­reinsatz um das damals nicht betroffene, aber am Samstag schwer beschädigt­e Haus steht, wird sich weisen. „Das Steinmauer­werk hat sehr gelitten“, sagt Scheutz, der sich Sorgen um die Statik macht.

Gelitten haben bei dem Großbrand, wenn es auch bis auf einen beim Einsatz verletzten Feuerwehrm­ann keine Personensc­häden gab, auch die Bewohner des kleinen Touristeno­rts. Denn noch ist völlig unklar, wie der Brand in einer Bootshütte entstanden ist.

Bedrohlich­es Szenario

„Das belastet die Bevölkerun­g“, sagt der Bürgermeis­ter des 750-Einwohner-Orts. Vorerst ist nämlich auch nicht auszuschli­eßen, dass es sich um Brandstift­ung gehandelt hat: Ein bedrohlich­es Szenario in einer Gemeinde, in der die Häuser dicht an dicht stehen und mit viel Holz gebaut sind.

Die Ermittlung­en laufen zwar auf Hochtouren. Diese könnten laut Polizei aber noch Wochen dauern. Die Seestraße am Ufer bleibt vorerst gesperrt.

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