Mehr als die Hälfte der Neukredite fließt in die Immobilienwirtschaft
Warnung vor Risiken. Die Oesterreichische Nationalbank hat ein wachsames Auge, ob die Banken die Kredite zu locker vergeben.
Seit 2017 hat die Kreditvergabe an die Unternehmen in Österreich stark angezogen. Davor bewegte sich das jährliche Kreditwachstum zwischen null und zwei Prozent, jetzt sind es rund sieben Prozent. Soweit hat die EZBNiedrigzinspolitik also ihren Zweck, die Wirtschaft anzukurbeln, ordentlich erfüllt.
Was freilich Nebenwirkungen hat. Eine davon: Es wird größeres Risiko eingegangen. Insbesondere die Immobilienfinanzierung werde man sich „sehr genau anschauen“, sagte Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), bei der Präsentation des 38. Finanzstabilitätsberichtes am Montag.
Die Wohnungspreise haben sich in Wien seit 2008 mehr als verdoppelt, im übrigen Österreich betrug der Zuwachs rund 75 Prozent. Gleichzeitig sind die Zinsen für Wohnbaukredite von 5,5 Prozent vor der Krise auf 1,6 Prozent (Grafik) gefallen.
Keine Verbote geplant
Das hat einen Boom ausgelöst. Laut OeNB-Analyse entfiel 2017/’18 mehr als die Hälfte des Wachstums der Unternehmenskredite (50,1 Prozent) auf das Grundstücksund Wohnungswesen. Das ist ungewöhnlich viel, es liegt weit über dem Anteil am Kreditbestand dieser Branche (32,2 Prozent). Die noch dazu in ihrer Finanzierung stärker auf Kredite als auf Eigenkapital setzt und in Relation zu ihrer hohen Verschuldung nicht rasend profitabel ist. Alles zusammen alarmierende Signale.
Eine „Immobilienblase“oder gar deren Platzen erkenne man derzeit nicht, kalmierte Vizegouverneur Gottfried Haber. Man werde aber darauf achten, ob die vor rund eineinhalb Jahren ausgesprochenen Empfehlungen an die Banken bei der Immokreditvergabe eingehalten werden. Dazu zählt zum Beispiel, keine überlangen Kredit-Laufzeiten über 35 Jahre zu bewilligen und mindestens 20 Prozent Eigenkapital von den Kreditnehmern zu verlangen. Auch sollten die Kredit-Raten nicht mehr als 30 bis 40 Prozent des Netto-Haushaltseinkommens auffressen.
In anderen Ländern dürfen Banken schon gar keine Einzelkredite zu so lockeren
Sonderkonditionen mehr vergeben. „Davon sind wir in Österreich noch ganz weit entfernt“, sagte Haber. Die Banken seien aber aufgerufen, diese Vorgaben über das gesamte Kreditportfolio gerechnet einzuhalten. Verglichen mit anderen EU-Ländern sind Österreichs Haushalte und Unternehmen relativ gering verschuldet.
Stresstests gut bewältigt
In Summe ist auch die Bankenbranche wesentlich besser aufgestellt als vor der Krise 2008. Selbst bei „gravierenden Schockszenarien“in den OeNB-Stresstests falle das harte Kernkapital der heimischen Banken – das ist
Quelle: OeNB/ MFI Interest Rate Statistics (SDW), Neugeschäft, alle Laufzeiten der Sicherheitspolster oder Risikopuffer – von derzeit 15,5 Prozent nur auf 11,1 Prozent. Das sei noch weit mehr als die 7 Prozent Kernkapitalquote, die 2008 vor der Krise als Sicherheitspolster üblich waren.
Österreichs Banken konnten zuletzt ihre Gewinne verbessern. Das kam aber nicht aus dem Kerngeschäft, dort ist die Profitabilität gesunken. Dafür haben die Niedrigzinsen die Risikokosten noch stärker gedrückt, etwa die Vorsorgen für Kreditausfälle. Diese würden aber steigen, wenn es mit der Wirtschaft bergab geht. Deshalb sollten die Banken ihre Kosten in den Griff kriegen, so die OeNB. jobmesse austria Wien 2020. Persönliche Gespräche, LivePräsentationen, BewerbungsChecks, Workshops, Coachings, Speakers-Corner und vieles mehr verspricht ein neues branchenübergreifenden Karriere- und RecruitingEvent. Das Medienhaus MediaPrint (die gemeinsame Verlagstochter von KURIER und Kronen Zeitung) und barlagmessen (einer der größten Veranstalter von Karrieremessen in Deutschland) bilden das neue Joint Venture „austria messeagentur mpb GmbH“. Kernstück der Zusammenarbeit ist die „jobmesse austria Wien 2020“.
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