FPÖ präsentiert heute Historikerbericht
Überraschend legt FPÖ die Studie nun vor
Taktischer Schachzug. Mehrmals wurde der Termin für die Veröffentlichung des Historikerberichtes der FPÖ verschoben. Ganz überraschend setzten die Freiheitlichen die Pressekonferenz ausgerechnet einen Tag vor dem 24. Dezember an. Da bereits im August die 32-seitige Kurzfassung der Studie zur Aufarbeitung der Geschichte des Dritten Lagers für viel Kritik gesorgt hatte, liegt der Verdacht nahe, dass die Pressekonferenz deswegen einen Tag vor dem Heiligen Abend gewählt wurde, damit keine hitzigen Debatten entstehen. Medialen Wirbel hatte die FPÖ in den vergangenen Monaten ohnehin genügend. Andreas Mölzer dementiert allerdings ein taktisches Kalkül.
Die Veröffentlichung der Endversion des Historikerberichts zur Aufarbeitung der Parteigeschichte der Freiheitlichen wurde mehrmals verschoben. Völlig überraschend gab die FPÖ gestern bekannt, dass es heute soweit sein soll.
„700 Seiten stark ist der Endbericht“, erklärt Andreas Mölzer, der der Koordinator des Projekts war. Was steckt hinter diesem Schachzug? Will man den Weihnachtsfrieden nützen, damit keine hitzigen Debatten über den Bericht aufkommen?
Keine Taktik dahinter
Diesen Hintergedanken gab es nicht, behauptet Mölzer. „Ursprünglich wollte man im Jänner den Bericht im Zuge einer Podiumsdiskussion veröffentlichen, wo Autoren des Berichts mit Kritikern debat
tieren. Aber dieses Vorhaben scheiterte an der Weigerung der Kritiker, an der Veranstaltung teilzunehmen“, erklärt Mölzer, warum der Bericht nun ausgerechnet am 23. Dezember präsentiert wird. Deswegen habe sich die „Parteispitze nun entschlossen“, den Bericht „auf schnellem Wege noch vor Jahresende“endlich zu präsentieren, sagt Mölzer.
Anfang August hatte die
FPÖ eine 32-seitige Kurzzusammenfassung veröffentlicht. Der Leiter der Historikerkommission, der frühere FPÖ-Politiker Wilhelm Brauneder, bezeichnete die FPÖ dabei als „eine Partei wie nahezu jede andere“. Das war auf scharfe Kritik gestoßen.
Relikt der Strache Ära
In Auftrag gegeben worden war der Bericht noch unter Heinz-Christian Straches Obmannschaft
- und zwar als Folge der „Liederbuchaffäre“um die Burschenschaft des niederösterreichischen FPÖPolitikers Udo Landbauer.
Die Studie sollte demnach die Geschichte des Dritten Lagers aufarbeiten und auch „dunkle Flecken“beleuchten. „Lob dafür erwarten wir uns wenig“, meinte Mölzer schon vor der Pressekonferenz gegenüber dem KURIER.