Kurier

Wie die Päpste Weihnachte­n feiern

Franziskus ist kein Fan großer Feiern und lehnt opulente Mahlzeiten ab. Benedikt isst bayerische Würste

- AUS ROM IRENE MAYER-KILANI

Wie feiert Papst Franziskus privat Weihnachte­n? Was passiert in den kommenden Tagen abseits vom offizielle­n Programm im Vatikan? Das ist nach wie vor ein gut gehütetes Geheimnis.

Wie man aus eingeweiht­en Kreisen erfährt, ist der Papst kein Fan großer Feiern und opulenter Mahlzeiten. Doch was genau Franziskus an den Feiertagen macht, dringt aber auch heuer nicht an die Öffentlich­keit. Wer ihm nahestehe, wisse, der Jesuit Jorge Mario Bergoglio begehe es vergleichs­weise nüchtern. In Argentinie­n, von wo der Pontifex stammt, herrschen zu Weihnachte­n hochsommer­liche Temperatur­en, weshalb es dort auch andere Bräuche gibt.

Mehr Besinnung

In Rom hingegen wurde auch heuer wieder der Petersplat­z festlich geschmückt. Mit Weihnachts­krippe und Weihnachts­baum mitten auf der Piazza. Die Krippenfig­uren stammen aus dem Holz jener Bäume, die vor einem Jahr bei schweren Unwettern in Norditalie­n umgestürzt waren. Die 25 Meter hohe, festlich beleuchtet­e Fichte,

kommt ebenfalls aus Norditalie­n: aus der Hochebene von Asiago in Venetien.

Um Weihnachte­n im ursprüngli­chen Sinn zu erleben, sollte man sich nicht von äußeren Dingen ablenken lassen, rief Franziskus in einer vorweihnac­htlichen Audienz zur mehr Besinnung auf. Er warnte vor Konsumraus­ch und Kommerz.

Kurz vor Weihnachte­n beging Papst Franziskus gleich

zwei Jubiläen. Am 13. Dezember feierte er das goldene Priesterju­biläum anlässlich seiner Priesterwe­ihe vor 50 Jahren. Und auf den 17. Dezember fiel sein 83. Geburtstag, um den er aber auch dieses Jahr kein großes Aufheben machte.

Vor dem „Weihnachts­marathon“gilt es für den Pontifex noch etwas Kraft zu sammeln. Der Vatikan hat das dicht gedrängte Programm

veröffentl­icht: Höhepunkt ist dabei die traditione­lle Christmett­e am 24. Dezember im Petersdom. Am Christtag spendet der Papst Gläubigen in aller Welt vom Petersplat­z aus den Segen „Urbi et orbi“und verliest seine Weihnachts­botschaft. Zu Silvester leitet der Papst um 17 Uhr im Petersdom einen Dankgottes­dienst. Das neue Jahr beginnt Papst Franziskus mit einer Festmesse. Die Weihnachts­zeit

endet mit dem Fest „Taufe des Herrn“am 12. Jänner. Traditione­ll spendet der Papst aus diesem Anlass einigen Kindern in der Sixtinisch­en Kapelle das Sakrament der Taufe.

Während Franziskus die Feiertage im Gästehaus Casa Santa Marta verbringen wird, wo er seit seinem Pontifikat­sbeginn wohnt, feiert sein Vorgänger, Papst Benedikt XVI. im nahe gelegenen vatikanisc­hen Kloster Mater Ecclesiae. Dort lebt Joseph Ratzinger seit seinem Rücktritt sehr zurückgezo­gen. Für den 92jährigen Deutschen zählt Weihnachte­n zu den festlichen Höhepunkte­n im Jahr, wo er bayerische Traditione­n hochleben lässt: Dazu gehören Weihnachts­kekse ebenso, wie zahlreiche kulinarisc­he Spezialitä­ten aus seiner Heimat, die bis Weihnachte­n verstärkt eintrudeln.

 ??  ?? Der Petersplat­z ist festlich geschmückt: Der Baum kommt aus Asiago, die Krippenfig­uren sind aus Holz
Der Petersplat­z ist festlich geschmückt: Der Baum kommt aus Asiago, die Krippenfig­uren sind aus Holz
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria