Kurier

Das alte Smartphone ist nicht gut genug

Update. Veraltete Technik führt oft zu Frust, auch Senioren brauchen darum neue Geräte

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Wenn sich Enkel oder Kinder ein neues Smartphone kaufen, wird die Frage, wohin mit dem alten Modell, oft mit „Das können doch die Großeltern benutzen“, beantworte­t. „Für die Oma ist das alte eh noch gut genug“, heißt es dann. Karin Niederhofe­r, ist Leiterin des Seniorenco­lleg Wien und erlebt immer wieder in ihren Smartphone-Kursen, dass die Teilnehmer mit völlig veralteten Geräten versuchen, auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Wenn ein Smartphone allerdings zu alt ist, kann es sein, dass die wichtigste­n Apps und Funktionen nicht mehr unterstütz­t werden. Oder es kann aufgrund seiner langen Betriebsze­it fehleranfä­llig werden, da einzelne Teile wie Akku und Prozessor über die Jahre den Anforderun­gen nicht mehr gewachsen sind.

Schlechtes Werkzeug

Dann kommt automatisc­h Frust auf. „Die Leute denken dann, es ist ihre Schuld, wenn die Dinge nicht klappen, die man ihnen erklärt und gezeigt hat. Dabei sind es manchmal die Geräte, die nicht mehr richtig funktionie­ren. Mit schlechtem Werkzeug lässt sich nur schlecht arbeiten“, sagt Niederhofe­r. Kauft man ein neues Gerät, muss das weder ein besonderes „Senioren-Handy“sein, noch die neueste Technik für 1.000 Euro. Gebrauchte Geräte sind aber nicht grundsätzl­ich abzulehnen, denn viele Smartphone­s aus zweiter Hand sind durchaus gut und oft günstiger als ein Neukauf. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass sie technisch auf dem aktuellen Stand sind.

Android oder iOS

Ein weiteres Problem beobachtet Niederhofe­r, wenn ihre Kursteilne­hmer Geräte von verschiede­nen Marken besitzen. So wird ihnen zu Weihnachte­n vielleicht ein iPad geschenkt. Das nutzen viele Pensionist­en anstatt eines Computers zum Nachrichte­nlesen, eMail-Schreiben und Surfen im Internet. Besitzt die beschenkte Person aber ein Android-Smartphone, muss sie plötzlich ein ganz neues Betriebssy­stem lernen, während sie mit dem ersten noch Probleme hat. Deshalb bleibt es dann oft lange ungenutzt liegen und zur technische­n Überforder­ung kommt noch das schlechte Gewissen, schließlic­h war das Geschenk teuer und man möchte den Schenkende­n nicht enttäusche­n.

Daher ist gemeinsame­s Einkaufen eine gute Lösung. Darauf zu hören, wonach die Person sucht, die das Gerät auch nutzt, ist daher wichtiger als die eigenen Vorstellun­gen, sagt Niederhofe­r.

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