Weihnachtsstimmung mit hohem Wohlfühlfaktor
Kritik. „Christmas in Vienna“: war auch heuer wieder besinnlich und kitschfrei mit großen Namen im Konzerthaus.
„Stille Nacht, Heilige Nacht“: Zuerst wie bei der Uraufführung nur von einer Gitarre begleitet, sangen die Solisten einzeln diese berühmten Worte in verschiedenen Sprachen. Dann setzten zunehmend Instrumente aus dem Orchester ein und schließlich von den Chören übernommen, erklang traditionellerweise zum Schluss sehr stimmungsvoll das berühmteste Weihnachtslied der Welt.
Auch dieses Jahr wartete zum 26. Mal „Christmas in Vienna“im blumenreich dekorierten, vollen Wiener Konzerthaus mit viel Prominenz im Publikum mit einem vielfältigen Programm sowie mit großen Künstlernamen auf.
Allen voran gestaltete Marianne Crebassa, zweifellos Besitzerin einer der kostbarsten Mezzosopran-Stimmen der Gegenwart, ungemein berührend „Bailèro“von Joseph Canteloube sowie Minuit Chrétiéns“mit Gänsehautfaktor von Adolphe Adam und „Panis Angelicus“von César Franck, letzteres gemeinsam mit den wunderbar intonierenden Wiener Sängerknaben, die auch bei vielen anderen Stücken mitwirkten.
Beate Ritter, kurzfristig eingesprungen für die erkrankte Genia Kühmeier, sang nach anfänglichen Intonationsunsicherheiten, vermutlich aus Nervosität, mit ihrem eher kleinen Sopran Mozarts „Exsultate, jubilate“und die Salzburger Volksweise „Still, still, still“, letzteres mit den Sängerknaben und der Wiener Singakademie.
Wunderbar innig klang dann „Abendsegen“aus Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“.
Der Tenor Michael Schade sang ganz fabelhaft u. a. Händels „Every Valley Shall Be Exalted“und gemeinsam mit Bo Skovhus den Gospelsong
„The Huron Carol“. Der dänische Bariton gab zuvor auch ein Weihnachtslied aus seiner Heimat zum Besten.
All dies und viel mehr hörte man auch teils gemeinsam mit dem gut disponierten Wiener Singverein und den exzellenten Wiener Sängerknaben. Und es durften natürlich viele weitere bekannte Weihnachtslieder und zum großen Finale das „Hallelujah“aus Händels „Messias“nicht fehlen.
Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Sascha Goetzel begleitete umsichtig und gefühlvoll, spielte aber auch schwungvoll etwa den „Blumenwalzer“aus Tschaikowskis „Nussknacker“. Großer Jubel!
Für 2020 sind als Gesangsstars Camilla Nylund, Margareta Gritskova, Ramón Vargas und Adam Plachetka angekündigt.
TV-Übertragungen: am 24. 12., um 18.45 in ORF III und ARTE und um 21.35 die Wiederholung von Christmas in Vienna 2018 in 3 SAT. KURIER-Wertung: