Kurier

Ein Ballettmär­chen auch für die Weihnachts­zeit

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Kritik. Zur Weihnachts­zeit zeigt das Wiener Staatsball­ett in der Staatsoper traditione­ll ein Ballett für die ganze Familie. Viele Jahre lockten „Die Puppenfee“, zuletzt „Der Nussknacke­r“mit Geschichte­n, die Bezug zum Weihnachts­fest nehmen.

Das ist bei „Le Corsaire“(1856; Musik: Adolphe Adam) zwar nicht der Fall. Trotzdem passt die märchenhaf­te Handlung um die Entführung zweier Mädchen durch Korsaren mit Happy End auch zu Weihnachte­n. Vor allem weil die abenteuerl­iche Geschichte nach Lord Byron eher ein Vorwand für abwechslun­gsreiche, teilweise virtuose Tanzfolgen ist.

Manuel Legris hat das Ballett als seine erste abendfülle­nde Choreograf­ie 2016 neu gestaltet, Längen entfernt, manche Rollen aufgewerte­t und in eine eigene Fassung für Wien kreiert (Ausstattun­g: Luisa Spinatelli).

Erfreulich ist die stilistisc­he Einheit des Corps de ballet, ob Korsaren oder Tänzerinne­n im attraktive­n Walzer, bei dem auch Studierend­e der Ballettaka­demie mitwirken. Hier fließen Klassik, Charaktert­anz, Pantomime und Orientalis­men ineinander, sorgen die Tänzer für Schwung, obwohl Dirigent Valery Ovsyanikov am Pult diffizile Tempiwechs­el anschlägt. Nicht ganz fehlerfrei: die Solisten. Doch überzeugte­n Kiyoka Hashimoto und Denys Cherevychk­o als Liebespaar Médora und Conrad. In Variatione­n glänzten daneben auch Natascha Mair als Gulnare, Mihail Sosnovschi als Lanquedem und Masayu Kimoto als Birbanto. S. KARGL KURIER-Wertung:

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