Der Favorit in der Keksdose
Das Vanillekipferl ist der ungeschlagene Favorit in der Keksdose. Doch wer hat’s erfunden?
Mit Mandel, Wal- oder Haselnuss: Vanillekipferln sind sehr beliebt.
Die Österreicher lieben Traditionen. Für 71 Prozent ist ein Fest ohne Weihnachtskekse unvorstellbar. Das geht aus einer Studie des „Wiener Zucker“hervor. Die Lieblingskekssorte ist eindeutig das Vanillekipferl. Bei der Wahl der Nüsse scheiden sich jedoch die Geschmäcker: Während ein Großteil auf Mandeln setzt, schwören andere auf Wal- und Haselnüsse. Die Hofzuckerbäckerei Demel, die schon Kaiserin Elisabeth mit Vanillekipferln belieferte, verwendet Haselnüsse. Auch in der Traditionskonditorei
der Europäischen Kulturhauptstadt 2024, Bad Ischl, in der Konditorei Zauner, sind Haselnüsse im Teig. Beim Hofzuckerbäcker Gerstner machen hingegen die Walnüsse den Geschmack aus.
Doch woher kommt der Favorit in der Keksdose überhaupt? Im 17. Jahrhundert formten Wiener Bäcker
zur Feier des Endes der Türkenbelagerung türkische Halbmonde aus Teig. Das Kipferl zog in die österreichische Küche ein. Vor der Verbreitung von Vanillin kam die ursprünglich genutzte Vanilleschote aus Afrika, und war vor hundert Jahren, genauso wie Zucker und Salz, etwas, das sich nur
Wohlhabende leisten konnten. Es war also eine teure Süßigkeit.
Die Österreicher dürfen das Vanillekipferl also für sich beanspruchen: Eines der ältesten überlieferten Rezepte stammt auch von der Grazer Köchin Katharina Prato aus dem Jahr 1858. Sie setzte übrigens Mandeln auf die Zutatenliste.