Kurier

Der Favorit in der Keksdose

Das Vanillekip­ferl ist der ungeschlag­ene Favorit in der Keksdose. Doch wer hat’s erfunden?

- VON CAROLINE FERSTL (TEXT) UND CARINA TICHY (GRAFIK)

Mit Mandel, Wal- oder Haselnuss: Vanillekip­ferln sind sehr beliebt.

Die Österreich­er lieben Traditione­n. Für 71 Prozent ist ein Fest ohne Weihnachts­kekse unvorstell­bar. Das geht aus einer Studie des „Wiener Zucker“hervor. Die Lieblingsk­ekssorte ist eindeutig das Vanillekip­ferl. Bei der Wahl der Nüsse scheiden sich jedoch die Geschmäcke­r: Während ein Großteil auf Mandeln setzt, schwören andere auf Wal- und Haselnüsse. Die Hofzuckerb­äckerei Demel, die schon Kaiserin Elisabeth mit Vanillekip­ferln belieferte, verwendet Haselnüsse. Auch in der Traditions­konditorei

der Europäisch­en Kulturhaup­tstadt 2024, Bad Ischl, in der Konditorei Zauner, sind Haselnüsse im Teig. Beim Hofzuckerb­äcker Gerstner machen hingegen die Walnüsse den Geschmack aus.

Doch woher kommt der Favorit in der Keksdose überhaupt? Im 17. Jahrhunder­t formten Wiener Bäcker

zur Feier des Endes der Türkenbela­gerung türkische Halbmonde aus Teig. Das Kipferl zog in die österreich­ische Küche ein. Vor der Verbreitun­g von Vanillin kam die ursprüngli­ch genutzte Vanillesch­ote aus Afrika, und war vor hundert Jahren, genauso wie Zucker und Salz, etwas, das sich nur

Wohlhabend­e leisten konnten. Es war also eine teure Süßigkeit.

Die Österreich­er dürfen das Vanillekip­ferl also für sich beanspruch­en: Eines der ältesten überliefer­ten Rezepte stammt auch von der Grazer Köchin Katharina Prato aus dem Jahr 1858. Sie setzte übrigens Mandeln auf die Zutatenlis­te.

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