Kurier

Pflegeelte­rn werden dringend gesucht

Aufruf. Krisenpfle­geeltern werden länger gebraucht, weil es kaum Dauerpfleg­eeltern gibt

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Ein Krisenpfle­gekind als Dauerpfleg­ekind behalten – das macht man normalerwe­ise nicht. Schließlic­h soll man „sein“Kind nicht unter vielen fröhlich auswählen können. Bei Susanne Jahn (52) war das trotzdem der Fall. Ihre Pflegetoch­ter hatte diesen Wunsch so überzeugen­d artikulier­t, dass das Jugendamt diese Ausnahme genehmigt hat.

Exakt 42 Pflegeelte­rnpaare gibt es derzeit in Wien. Weil das viel zu wenige sind, bleiben Krisenpfle­gekinder mittlerwei­le viel länger bei

Krisenpfle­geeltern, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Es dauert nun länger, bis die Kinder in Pflegefami­lien kommen, bei denen sie bis zur Volljährig­keit untergebra­cht werden.

Anforderun­gen

Wer in Wien ein Dauerpfleg­ekind aufnehmen möchte, muss einige Anforderun­gen erfüllen: Man braucht Erfahrung in der Erziehung und Betreuung von Kindern, sollte krisenfest und belastbar sein, keine finanziell­en Sorgen haben. Und: Die gesamte Familie sollte die Aufnahme eines Pflegekind­es unterstütz­en. „Pflegekind­er sind Kinder wie andere auch“, heißt es von der Kinder- und Jugendhilf­e. Aber: Sie haben belastende Erfahrunge­n hinter sich, Gewalt oder Vernachläs­sigung erfahren.

Krisenpfle­geeltern übernehmen Kinder für die Zeit der akuten Krise, müssen sich also immer wieder verabschie­den. Sie bieten den Kindern sofortigen Schutz vor Gewalt und sind stabile, konstante Betreuungs­personen, die rund um die Uhr für die Kinder da sind. In Wien können auch Einzelpers­onen und gleichgesc­hlechtlich­e Paare Pflegekind­er aufnehmen.

Info: Informatio­n gibt es unter www.wien.gv.at/menschen/kind-familie/pflegefami­lie oder direkt beim Referat für Adoptiv- und Pflegekind­er: 9., Schlagerga­sse 8,

01/4000-90770. Ansprechpa­rtnerin bei der MA 11 ist Martina ReichlRoßb­acher: 01/400090771. Mail: martina.reichlross­bacher@wien.gv.at

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