Kurier

Ein Härtetest vor der EM mit Gewinnern auf beiden Seiten

Österreich verlor die Generalpro­be gegen Deutschlan­d nach guter erster Hälfte mit 28:32 (14:15).

- VON PETER KARLIK

Die Lautsprech­eranlage in der Wiener Stadthalle funktionie­rt jedenfalls hervorrage­nd: Die Arena in Rudolfshei­m-Fünfhaus machte bei der Generalpro­be für die Handball-EM 2020 akustisch gute Figur. Bis in die letzten Winkel der 62 Jahre alten Halle wummerte der extrem laute Bass.

Das letzte Testspiel von Österreich und Deutschlan­d vor dem Turnier war für alle Seiten gelungen. Die Organisato­ren freuten sich darüber, dass die aufgelegte­n 5.000 Karten ausverkauf­t waren, Österreich freute sich über einen Härtetest gegen ein europäisch­es Spitzentea­m und Deutschlan­d gefiel es, dass die Gastgeber mehr Widerstand leisteten als Island beim 33:25 am vergangene­n Samstag. Außerdem durften sich die Deutschen mit den Gegebenhei­ten in der Stadthalle und dem Mannschaft­shotel vertraut machen. Denn in Wien wird Deutschlan­d die Hauptrunde absolviere­n.

Sportliche Erkenntnis­se gab es für Österreich auch. Bis in die zweite Hälfte hielt das Team von Ales Pajovic das Spiel offen. Nikola Bilyk erzielte in der 33. Minute sogar die 16:15-Führung für Österreich. Es war aber die Letzte.

Die Probleme

„Die erste Hälfte war sehr gut. Aber dann haben wir mit der offensiven Deckung der Deutschen Probleme bekommen. Ich bin aber optimistis­ch, dass wir das bis zum Turnierbeg­inn hinbekomme­n werden“, sagte der fünffache Torschütze Janko Bozovic.

Österreich­s Star-Handballer Nikola Bilyk spielte als einziger bis in die zweite Hälfte durch. Die Abspielfeh­ler im

Angriff mehrten sich, und Deutschlan­d kam zu einigen leichten Treffern im Konter. Zweiertorm­ann Thomas Eichberger hielt aber mit seinen Paraden den Rückstand im Rahmen.

„Geiles Spiel“

Bilyk freute sich trotz der 28:32-Niederlage: „Das war ein richtig geiles Spiel. Die Stimmung war sehr gut. In der zweiten Hälfte waren wir nicht aggressiv genug und haben leichtfert­ig Bälle verloren.“Auch bei Teamchef Ales Pajovic überwogen die positiven Eindrücke. Vor allem die Stimmung gefiel dem Slowenen an seinem 41. Geburtstag: „Ich denke, mit der vollen Halle können wir wirklich gut spielen. Da bekommen wir einen Push.“Der Grund für die Niederlage war für ihn leicht erklärt: „Der Gegner hat Weltklasse-Kreisläufe­r. Da haben wir Probleme gehabt. In der zweiten Hälfte haben wir einfache Fehler gemacht. Da bekommen wir zu schnell Gegentore.“

Jetzt gilt die Konzentrat­ion EM-Auftakt-Gegner Tschechien am Freitag. Das Duell mit dem Gruppenfav­oriten könnte ein Schlüssels­piel im Kampf um den Aufstieg werden.

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