Kurier

Mysteriöse­r Absturz eines ukrainisch­en Jets aus großer Höhe

-

Offene Fragen. Das Passagierf­lugzeug mit der Flugnummer PS752 ist nach dem Start in Teheran nach Kiew Mittwochfr­üh in ein offenes Feld nahe der Teheraner Vorstadt Parand abgestürzt – alle 176 Menschen an Bord starben: 85 Iraner, 63 Kanadier, zehn Schweden, vier Afghanen, zwei Briten sowie zwei Passagiere und neun Crew-Mitglieder aus der Ukraine.

Die zwei Blackboxen der Boeing 737-800, der Flugdatens­chreiber und das Stimmaufze­ichnungsge­rät, wurden gefunden, doch die Iraner wollen sie nicht an den amerikanis­chen Flugzeughe­rsteller Boeing zur Auswertung übergeben.

Die Maschine hatte der Airline zufolge erst am Montag eine Inspektion und nach dem Start bereits eine Höhe von 2400 Metern erreicht, bevor es zum Absturz kam.

„Ungeprüfte Versionen“

Die iranischen Behörden hatten recht schnell eine mögliche Absturzurs­ache präsentier­t: einen technische­n Defekt. Nur: Die Piloten hatten keine Probleme gemeldet.

In der Ukraine weckt der Absturz Erinnerung­en an den Abschuss der malaysisch­en Passagierm­aschine MH17 2014 über der Ostukraine. Damals wurden 298 Menschen unter bis heute nicht völlig geklärten Umständen durch eine Luftabwehr­rakete plötzlich in den Tod gerissen.

Die Boeing 737-800 ist nicht für Flugproble­me bekannt. Außerdem hat sie zwei Triebwerke. Ein Triebwerks­brand sei deshalb keine ausreichen­de Erklärung für den Absturz, sagte Kapitän Janis Georg Schmitt, Sprecher der Vereinigun­g Cockpit mit fünf Jahren Flugerfahr­ung auf 737-Flugzeugen. „Das gilt selbst für den Steigflug.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria