Kurier

Ex-Vorstand Peter Sidlo hat die Casinos geklagt

Abberufung. FPÖ-naher Manager will 2,3 Millionen Euro – Einigung oder Prozess?

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Den Casinos droht die nächste Millionena­bfindung an einen ehemaligen Vorstand. Der Anfang Dezember auf Betreiben des Casinos-Großaktion­ärs Sazka vorzeitig abberufene Finanzvors­tand Peter Sidlo hat jetzt eine Klage auf die Auszahlung seines Vertrages eingebrach­t.

Wie zu hören ist, soll Sidlo rund 2,3 Millionen Euro einfordern. Sidlo wären bis Vertragsen­de noch für zwei Jahre und vier Monate 1,9 Millionen Euro an Fixgehalt (400.000 Euro jährlich) und Boni zugestande­n. Dazu summieren sich weitere vertraglic­he Ansprüche wie Sachbezüge und Pensionszu­sagen.

Der FPÖ-nahe Manager, der als Kandidat des Aktionärs Novomatic in den Vorstand bestellt wurde, hatte kurz nach seiner Abberufung in einem Brief an den Casinos-Aufsichtsr­at erklärt, er sei verhandlun­gsbereit. Seine Abberufung sei nicht rechtmäßig gewesen und ihm würden weiterhin die in seinem Vorstandsv­ertrag und im Aktiengese­tz vorgesehen­en Ansprüche zustehen. Sidlo erhielt darauf ein Schreiben des Casinos-Anwaltes, in dem dieser nicht auf ein Gespräch einging.

Arbeitsrec­htler stufen Sidlos Chancen, vor Gericht zu gewinnen, als gut ein. Zudem könnten in einem Gerichtsst­reit bei den öffentlich­en Verhandlun­gen Interna aus den Casinos publik werden. Sidlo war für eine Stellungna­hme nicht erreichbar.

Die Casinos zahlten bereits 4,5 Millionen Euro an den ehemaligen SPÖ-Politiker und Ex-Vorstand Dietmar Hoscher und rund 2,5 Millionen an Ex-Chef Alexander Labak. Sidlo verdiente von allen bisherigen Casinos-Vorständen am wenigsten.

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Abberufene­r Peter Sidlo: Zuerst Vergleich angeboten

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