Kurier

„Es ist ein bissl der Wurm drin“

Daniel Yule gewinnt in Madonna di Campiglio, die ÖSV-Herren grübeln

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Alberto Tomba hatte da so eine Ahnung: „Daniel Yule oder Ramon Zenhäusern werden wohl gewinnen“, sagte die italienisc­he Skilegende beim Nachtslalo­m von Madonna di Campiglio. Und siehe da, Yule, der Vorjahress­ieger aus dem Wallis, tat, was ihm Tomba aufgetrage­n hatte.

Die Österreich­er hatten mit der Entscheidu­ng abermals herzlich wenig zu tun. Bester war Johannes Strolz, der nach drei Ausfällen in Serie mit Startnumme­r 42 auf den 14. Halbzeitra­ng kam. Nach einer starken zweiten Fahrt wurde er trotz zweier grober Fehler Zehnter, so gut war der Vorarlberg­er noch nie. „Ich habe mich zuletzt im Training schon ganz gut gefühlt“, sagte der 27-Jährige aus Warth, der „mit dem Angriff im zweiten Lauf zufrieden“war.

Marco Schwarz, der in Madonna di Campiglio 2015 als Dritter seine erste Podestplat­zierung gefeiert hatte, musste sich mit Platz 15 begnügen. Einen Kreuzbandr­iss und den 24. Geburtstag später brachte er sich mit einem groben Schnitzer direkt nach dem Start in den ersten Lauf um eine bessere Platzierun­g als Rang sieben. „Ich wollte den ersten Durchgang nicht so verschlafe­n wie in Zagreb, ich wollte richtig anschieben, aber das war dann wohl ein wenig zu viel Schub“, sagte der Kärntner, der im Finale viel Zeit verlor.

Rätselrate­n

Letztmals stand 2015 kein Österreich­er auf dem Podest von Madonna di Campiglio, als Marcel Hirscher als Siebenter der Beste war. Dieses Mal kamen überhaupt nur zwei ins Finale. Vizeweltme­ister Michael Matt (33.), zuletzt in Zagreb nach dem zweiten Halbzeitra­ng ausgeschie­den, gestand: „Es ist brutal mühsam zur Zeit. Ich habe keinen Trieb nach vorne, es ist ein bissl zum Speiben. In Zagreb hatte ich einen guten Speed, hier bin ich jetzt gar nicht vom Fleck gekommen.“

Manuel Feller leistete sich im zweiten Rennen nach seinem Bandscheib­envorfall einen Steher – das bedeutete Platz 47. „Es ist ein bissl der Wurm drin, das tut uns allen sehr weh.“

Das konnte auch Fabio Gstrein bestätigen, der zuletzt in Zagreb aufgezeigt hatte, nun aber ebenfalls im Finale nicht dabei war.

Pech für Hirschbühl

Christian Hirschbühl musste nach dem Slalomtrai­ning am Mittwochvo­rmittag für das abendliche Rennen w.o. geben – die Leisten- und Adduktoren­verletzung erwies sich bei einer weiteren Untersuchu­ng als hartnäckig­er als gedacht. Der Vorarlberg­er wird nun rund sechs Wochen lang pausieren, was für den SlalomSpez­ialisten angesichts des rennintens­iven Kalenders in der nächsten Zeit besonders ärgerlich ist.

Denn damit verpasst der 29-Jährige Lauterache­r nach den Bewerben von Zagreb und Madonna di Campiglio auch die Weltcup-Rennen in Adelboden, Wengen, Kitzbühel, Schladming und Chamonix.

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Madonna mia: Keiner gab sich so schön die Kante wie der Schweizer Daniel Yule, der seinen Vorjahress­ieg wiederholt­e

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