Kurier

Badeschiff-Betreiber gibt Donaukanal-Fläche frei

Neue Lokale. „Fräulein’s fabelhafte­r Sommergart­en“kann nun definitiv eröffnen. „Vienna Waterfront“wartet auf Räumung.

- VON STEFANIE RACHBAUER

In den Streit um die Lokalfläch­en am Donaukanal kommt Bewegung: Wie berichtet, hat sich Badeschiff-Betreiber Gerold Ecker bisher geweigert, seine drei gepachtete­n Abschnitte – den Tel Aviv Beach, die Adria und die Fläche vor dem Badeschiff – an die Donauhochw­asserschut­z-Konkurrenz (DHK) zurückzuge­ben – trotz ausgelaufe­ner Pachtvertr­äge (siehe Kasten).

Was den Streifen vor dem Schiff angeht, hat der Gastronom nun endgültig den Kürzeren gezogen: Er habe alle Gerichtsve­rfahren verloren, erklärte die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch. Bis Ende Jänner will Ecker alle Aufbauten auf der Fläche entfernen lassen, der Abbau läuft bereits. Damit kommt er einer gerichtlic­h angeordnet­en Räumung zuvor.

Übernommen wird das Areal von Stephanie Edtstadtle­r, Inhaberin des Café Fräulein’s

in Neubau. Sie wird dort den urbanen Grillplatz „Fräulein's fabelhafte­r Sommergart­en“eröffnen. Gäste können Grillgut entweder selbst mitbringen und braten (lassen). Wer nichts mithat, soll sich bei einem Stand vor Ort eindecken können.

Da der lange Rechtsstre­it zu Verzögerun­gen geführt habe, wird im Mai mit einer abgespeckt­en Version gestartet. „Ein Vollbetrie­b wird sich auch wegen der nötigen behördlich­en Genehmigun­gen nicht ausgehen“, sagt Edtstadtle­r.

Sparvarian­te

Ein bisschen komplizier­ter – im rechtliche­n Sinn – ist es im Fall der Adria auf der linken Uferseite. Das Lokal soll durch das Café-Restaurant „Vienna Waterfront“– mit Container-Elementen und Streetfood im Außenberei­ch – ersetzt werden. Laut Martin Jank, Geschäftsf­ührer des Wiener Gewässer Management­s, hat das Gericht auch in diesem Fall bereits zugunsten der DHK entschiede­n. Ecker muss demnach den Rückzug antreten, „die Verpflicht­ung zu räumen, ist längst rechtskräf­tig“.

Zurückgebe­n müsse Ecker auch den Tel Aviv Beach ein paar Meter stromaufwä­rts. Er

Der Abbau der bestehende­n Gastro-Aufbauten auf der Fläche vor dem Badeschiff ist bereits im Gange (o.). Im Mai eröffnet an dieser Stelle ein urbaner Grillplatz (u.) – in einer abgespeckt­en Variante

hat die Fläche nicht selbst betrieben, sondern weiterverp­achtet. Die Bar hatte im Sommer trotz des Streits geöffnet.

Die „Vienna Waterfront“hängt hingegen in der Warteschle­ife. „Wir können noch nicht abschätzen, wann Ecker räumt“, sagt Betreiber Clemens Hromatka. Man stehe

aber „Gewehr bei Fuß“, gleich danach mit den Arbeiten zu beginnen. Auch hier ist für heuer eine Schmalspur­version geplant – wenn möglich ab Mai. Sollte der Rückzug des Badeschiff-Machers allerdings nicht noch im ersten Quartal erfolgen, werde es knapp mit einer Bespielung 2020.

Ecker bleibt somit am Wasser das Badeschiff (das er zuletzt barrierefr­ei umgebaut hat) und – zumindest vorerst – das Glashaus am linken Ufer. Denn auch um diesen Pachtvertr­ag streitet Ecker. Allerdings nicht mit der DHK, sondern mit der Stadt. Eine Entscheidu­ng steht noch aus.

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