Doch nicht ganz so tot wie erwartet
Jetzt also auch Sony. Nachdem die Autoindustrie jahrelang mit dem angeblich unmittelbar bevorstehenden Einstieg von Apple in die Autoproduktion gerechnet hatte, parkt der japanische IT-Riese jetzt eine Limousine auf der Bühne der CES in Las Vegas. Diese Elektronik-Show hat sich ja in den letzten Jahren zu einer so starken Konkurrenz für die im Ausstellungskalender knapp danach angesetzte Auto-Messe in Detroit entwickelt, dass deren Betreiber heuer die Flucht in einen Juni-Termin angetreten haben.
Die angestammten Auto-Hersteller drängten nämlich zunehmend nach Las Vegas, um dort der vermeintlichen Konkurrenz aus der ITSzene Paroli zu bieten. Wie das Beispiel Apple gezeigt hat, wo man sich nach Jahren teurer Entwicklungsarbeit doch darauf besonnen hat, sich auf die einschlägigen elektronischen Komponenten für künftige voll vernetzte und zumindest teilweise autonom fahrende Autos zu konzentrieren und diese nicht selbst zu bauen, wird es wohl auch das Sony-Auto so nicht in Serie geben. Vielmehr scheint es den Japanern mit dem unter Mithilfe von Magna entwickelten Prototypen darum zu gehen, die eigene Kompetenz im Zulieferbereich zu unterstreichen. Und sich damit gegen aufstrebende Technik-Start-ups und andere IT-Größen zu positionieren. Die klassische Autoindustrie ist also offensichtlich doch nicht so tot, wie noch vor Kurzem von vielen Beobachtern erwartet.