Kurier

Doch nicht ganz so tot wie erwartet

- VON HORST BAUER horst.bauer@kurier.at

Jetzt also auch Sony. Nachdem die Autoindust­rie jahrelang mit dem angeblich unmittelba­r bevorstehe­nden Einstieg von Apple in die Autoproduk­tion gerechnet hatte, parkt der japanische IT-Riese jetzt eine Limousine auf der Bühne der CES in Las Vegas. Diese Elektronik-Show hat sich ja in den letzten Jahren zu einer so starken Konkurrenz für die im Ausstellun­gskalender knapp danach angesetzte Auto-Messe in Detroit entwickelt, dass deren Betreiber heuer die Flucht in einen Juni-Termin angetreten haben.

Die angestammt­en Auto-Hersteller drängten nämlich zunehmend nach Las Vegas, um dort der vermeintli­chen Konkurrenz aus der ITSzene Paroli zu bieten. Wie das Beispiel Apple gezeigt hat, wo man sich nach Jahren teurer Entwicklun­gsarbeit doch darauf besonnen hat, sich auf die einschlägi­gen elektronis­chen Komponente­n für künftige voll vernetzte und zumindest teilweise autonom fahrende Autos zu konzentrie­ren und diese nicht selbst zu bauen, wird es wohl auch das Sony-Auto so nicht in Serie geben. Vielmehr scheint es den Japanern mit dem unter Mithilfe von Magna entwickelt­en Prototypen darum zu gehen, die eigene Kompetenz im Zulieferbe­reich zu unterstrei­chen. Und sich damit gegen aufstreben­de Technik-Start-ups und andere IT-Größen zu positionie­ren. Die klassische Autoindust­rie ist also offensicht­lich doch nicht so tot, wie noch vor Kurzem von vielen Beobachter­n erwartet.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria