Kurier

Eine Meerjungfr­au als Rächerin

Die Mystery-Serie „Die Frau aus dem Meer“mit Laetitia Casta startet heute (21.05 Uhr)

- VON NINA OBERBUCHER

Eine geheimnisv­olle Frau sorgt in einem französisc­hen Fischerdor­f für Aufsehen. Sie wird eines Tages im Stauraum eines Bootes aufgefunde­n – ohne Kleidung und ohne Papiere. Von den beiden Fischern, die eigentlich an Bord sein sollten, fehlt zunächst jede Spur. Und das Einzige, was man aus der unbekannte­n Frau herausbeko­mmt, ist ihr Name: Théa.

Zur gleichen Zeit häufen sich seltsame Vorfälle auf der Mittelmeer­insel. Die jugendlich­e Chloé wird auf einer Strandpart­y von einem Bekannten beinahe vergewalti­gt, wenig später liegt er im Koma. Chloé kann sich nicht erinnern, was geschehen ist

– geschweige denn, ob sie etwas damit zu tun hat.

Die sechsteili­ge MysterySer­ie „Die Frau aus dem Meer“ist ab heute (Donnerstag, 21.10 Uhr) beim Sender Arte zu sehen (und bereits jetzt in der Arte-Mediathek verfügbar). Es ist eine moderne Geschichte über den Meerjungfr­auen-Mythos mit Laetitia Casta in der Hauptrolle der Théa. Im Vorjahr hat die Produktion beim internatio­nalen Festival „Séries Mania“den Preis als beste französisc­he Serie gewonnen.

„Die Frau aus dem Meer“ist langsam erzählt, die mysteriöse Protagonis­tin lernt man erst nach und nach besser kennen. Théa ist eine Meerjungfr­au, die allerdings nichts mit der Märchenpri­nzessin von Disney zu tun hat. Sie ist eine Rächerin, die die Menschen für ihre (Umwelt-)Sünden bestraft. Flossen besitzt sie nicht. „Sie ist eng an die mythologis­che Figur der Lilith angelehnt, an die erste Frau, die Gott für Adam erschaffen hat“, sagt Darsteller­in Laetitia Casta in einem Arte-Interview. „Weil sie um das Wesen der Dinge weiß und in unsere Seelen blicken kann, wird sie den Menschen gefährlich. Sie tötet für ein höheres Ziel, sie möchte unsere wunderschö­ne und mysteriöse Welt beschützen.“

Wo und wann die Serie spielt, ist nicht explizit festgelegt, Drehort war jedoch die französisc­he Insel Korsika,

auf der Casta selbst aufgewachs­en ist. Mit 15 Jahren wurde sie dort als Model entdeckt, Ende der 90er schaffte sie als Schauspiel­erin ihren Durchbruch. Casta war unter anderem in „Asterix und Obelix gegen Cäsar“neben Gérard Depardieu sowie als Brigitte Bardot in der Filmbiogra­fie „Gainsbourg – Der Mann, der die Frauen liebte“zu sehen.

Nun ist die 41-Jährige in die Rolle eines Fantasy-Wesens geschlüpft – eine untypische Figur für das französisc­he Fernsehen. „Wir Franzosen tun uns – wie vermutlich die meisten Europäer – damit eher schwer“, so Casta. „Das ist die Stärke Hollywoods. Wenn amerikanis­che Schauspiel­er Superhelde­n spielen, dann machen sie das mit vollem Ernst. Sie glauben daran, und deswegen funktionie­rt es. Das ist der Grund, warum sie in der Lage sind, solche Filme zu drehen und wir nicht. Das hat nicht nur mit dem Budget zu tun.“

„Die Frau aus dem Meer“ist Mystery-Serie und Krimi zugleich. Denn als die Leichen der beiden verschwund­enen Fischer im Meer gefunden werden, beschäftig­t sich die Polizei genauer mit Théa – so auch Capitaine Bruno Gariga, der extra vom Festland auf die Insel kommt, um die Nixe zu finden. Und auch die junge Chloé gerät ins Visier der Ermittler. Denn das Waisenmädc­hen wird immer öfter gemeinsam mit Théa gesehen.

 ??  ?? Die junge Chloé (Noée Abita, li.) und die geheimnisv­olle Théa (Laetitia Casta, re.) in der Mysterie-Serie „Die Frau aus dem Meer“(zu sehen bei Arte)
Nominierun­gen.
Die junge Chloé (Noée Abita, li.) und die geheimnisv­olle Théa (Laetitia Casta, re.) in der Mysterie-Serie „Die Frau aus dem Meer“(zu sehen bei Arte) Nominierun­gen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria