Ein Vorwurf, viele Fragen
Gegen den ÖFB-Teamspieler wird wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt
Es sind schwere Vorwürfe, die gegen den österreichischen ÖFB-Teamspieler Stefan Ilsanker erhoben werden: Gegen den 30Jährigen wurde laut der Salzburger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vergewaltigung eingeleitet.
Eine 26-Jährige hatte gegen den Legionär von RB Leipzig eine dementsprechende Anzeige erstattet. Der Vorfall soll sich am 4. Jänner in einer Wohnung im Salzburger Stadtteil Liefering ereignet haben. Für Ilsanker gilt die Unschuldsvermutung.
Der KURIER versucht, die wichtigsten Fragen zur Causa zu beantworten ....
Was sagt Stefan Ilsanker zu den Vorwürfen? Vom Spieler selbst gibt es keine offizielle Stellungnahme. Auf KURIER-Anfrage bestätigte sein Anwalt Kurt Jelinek die Ermittlungen und verweist auf seine Aussagen gegenüber den Salzburger Nachrichten: „Mein Mandant weist den schweren Vorwurf entschieden zurück. Ich bin überzeugt davon, dass mein Mandant unschuldig ist.“Es gebe erhebliche Widersprüche, was sich in der Wohnung zugetragen habe. Laut SN soll „reichlich Alkohol im Spiel gewesen sein“. Mittlerweile soll sich eine deutsche Kanzlei um die Rechtsvertretung des ehemaligen Salzburg-Spielers kümmern. ?
Wie reagierte Arbeitgeber?
Gar nicht. Von RB Leipzig gibt es keine offizielle Stellungnahme zur Causa des deutschen Bundesligisten, dessen GmbH zu 99 Prozent im Besitz des Salzburger Getränkeherstellers Red Bull ist. Es soll auch keine kommen. Ilsanker trainierte auch gestern beim Herbstmeister nicht mit – offiziell wegen einer Erkältung. Laut der Bild-Zeitung „gilt für den Klub die Unschuldsvermutung und Ilsanker erhält bis zur vollständigen Klärung volle Unterstützung“. ?
Was bedeutet die Anzeige für Ilsankers EM-Chancen?
? sein
Diese Frage lässt sich momentan nicht seriös beantworten. Der ÖFB hatte jedenfalls bereits Kenntnis von dem Fall, bevor dieser öffentlich wurde. „Der Spieler hat den ÖFB aktiv über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe informiert und diese zurückgewiesen“, hieß es in einer Stellungnahme des Fußballverbandes: „Wir vertrauen darauf, dass sich die Vorwürfe bald als haltlos herausstellen.“Ilsanker absolvierte für Österreich bisher 42 Länderspiele. Sein Debüt hatte er am 30. Mai 2014 im Spiel gegen Island gegeben. Bei der EM 2016 kam er zweimal zum Einsatz. In der Qualifikation zur EURO 2020 absolvierte er acht Partien.
Welche Konsequenzen hat der Fall für Ilsankers Karriere?
Diese lassen sich natürlich ebenfalls noch nicht abschätzen. Der 30-Jährige hatte zuletzt in der Öffentlichkeit den Wunsch geäußert, Leipzig zu verlassen, um in Hinblick auf die EURO 2020 mehr Spielpraxis zu bekommen. Der chinesische Aufsteiger Shijiazhuang Ever Bright und Werder Bremen sollen Interesse am Defensivallrounder haben. Ilsankers Vertrag beim deutschen Bundesligisten läuft im Sommer 2020 aus. Seine sportliche Zukunft ist momentan also völlig offen und hängt wohl auch vom Verlauf des Verfahrens in Salzburg ab. ?