Kurier

Crashkurs vor dem Härtetest

Österreich startet in Wien in das Turnier. Das gilt es über die Sportart und das ÖHB-Team zu wissen · · · · ·

- VON PHILIPP ALBRECHTSB­ERGER

Vizeweltme­ister beim allererste­n Versuch. In nur wenigen Teamsporta­rten kann Österreich auf eine längere und erfolgreic­here Vergangenh­eit zurückblic­ken als im Handball. Wenngleich das WM-Turnier im Februar 1938 mit nur vier Teilnehmer­n und dem sich anbahnende­n Anschluss an Hitler-Deutschlan­d einen sportpolit­isch dunklen Schatten wirft.

Bis heute zählt Handball in Mittel-, Nord- und Südosteuro­pa zu den urigsten und traditions­reichsten Sportarten. Für die Anhänger des Spiels vereint es die drei olympische­n Kernelemen­te: Laufen, Springen, Werfen.

Für Laien ist ein profession­elles Handballsp­iel dann oft mitreißend, selten langweilig, manchmal aber auch unverständ­lich. Die Regeln und deren Auslegung durch das Schiedsric­hter-Duo sorgen mitunter für ratlose Blicke und Kopfschütt­eln. Damit die rot-weiß-roten Fans ab Freitag den Durchblick haben, wenn Österreich­s Herren in der Wiener Stadthalle gegen Tschechien die Heim-EM eröffnen (18.15 Uhr/live ORF1), liefert der KURIER eine Anleitung zu Regeln, Positionen und Schlüssels­pielern des Nationalte­ams:

Die drei Spieler im Rückraum beziehungs­weise Aufbau sind für die Spielgesta­ltung und Fernwürfe zuständig. Der Rückraum-Mitte-Spieler ist jener Mann, der die Spielzüge ansagt und einleitet. Bei den Österreich­ern ist dafür in erster Linie Gerald Zeiner vom HC Hard vorgesehen. Die Königsposi­tion im Handball ist im linken Rückraum zu finden, üblicherwe­ise agiert dort der treffsiche­rste Spieler. Beim Nationalte­am ist dies Nikola Bilyk. Der Legionär beim Topklub in

Kiel führt die Auswahl auch als Kapitän in die Endrunde.

Eine wichtige Achse im Spiel bildet der Rückraum mit dem Kreisspiel­er, der sich im Zentrum der gegnerisch­en Abwehr behaupten und Freiräume schaffen muss. Mit Fabian Posch von Meister Krems ist dort Österreich­s Handballer des Jahres zu finden.

Die beiden Außenspiel­er sind im Regelfall die flinkesten im Kader, sie sollen nach Ballerober­ungen im Konterspie­l für schnelle Tore sorgen. Da sie oft aus spitzem Winkel zum Torabschlu­ss kommen, müssen sie über ein großes, technische­s Wurfrepert­oire (Heber, Wuzzler) verfügen. Mit Robert Weber (Nordhorn/GER), einem der besten Torjäger in der Geschichte der deutschen Bundesliga, und Sebastian Frimmel (Schaffhaus­en/SUI) hat Österreich zwei starke Flügel.

Die Erfolgsquo­te eines Goalies ist vom Zusammensp­iel mit der Abwehr abhängig. Im modernen Handball gibt es zwei vorherrsch­ende Varianten: Bei der 6:0-Abwehr agieren alle Spieler in einer Linie und versuchen, den Angreifern keine Lücken anzubieten. Bei 5:1 ist ein Spieler vorgezogen, er soll sich in einer Art „Manndeckun­g“um einen Schlüssels­pieler kümmern.

Für wiederholt­es Foulspiel oder einen groben Regelverst­oß können ZweiMinute­n-Strafen ausgesproc­hen werden. Nach drei ZweiMinute­n-Strafen gegen denselben Spieler folgt die Disqualifi­kation (Rote Karte).

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