Kurier

Ein Ski-Jubiläum mit lauten Misstönen

Damen. 40 Jahre Weltcup in Altenmarkt-Zauchensee und eine aktuelle Spionage-Affäre

- STEFAN SIGWARTH

Da haben sie sich fein herausgepu­tzt, die Veranstalt­er der Damen-Rennen von Altenmarkt-Zauchensee. Und sie haben ja auch allen Grund dazu: 40 Jahre Skiweltcup begehen die Pongauer in diesen Tagen, und das Ganze wird am Freitagabe­nd im großen Stil auf dem Marktplatz in Altenmarkt gefeiert.

Das erste Rennen – eine Abfahrt – hat am 17. Dezember 1980 die Tschechosl­owakin Jana Gantnerova-Soltysova gewonnen, und es wäre keine Überraschu­ng, würde sich in Abfahrt (Samstag, 11.45 Uhr) und Kombinatio­n (Sonntag, SuperG 9.15, Slalom 11.45 Uhr) wieder jemand aus den mittlerwei­le beiden Ländern aufs Podest stellen können.

Die Pragerin Ester Ledecka, Führende im Abfahrtswe­ltcup, zeigte als Dritte des ersten Trainings am Donnerstag, dass mit ihr zu rechnen ist; und Petra Vlhova aus Liptovsky Mikulas

(SVK) spekuliert auf wertvolle Punkte für den Gesamtwelt­cup.

Wie ernst es der 24-Jährigen und ihrem Team im Kampf um die große Kristallku­gel ist, zeigt eine Anekdote aus den letzten Tagen: Ihr italienisc­her Betreuer Livio Magoni gab zu, dass er Trainings von Mikaela Shiffrin filmen lässt. Verboten ist das nicht, der 56-Jährige räumte gegenüber der Gazzetta dello Sport ein: „Ich weiß, dass das nicht ganz korrekt ist. Aber es zeigt ja nur, dass die anderen Läuferinne­n sehr intelligen­t sind und wir von den Besten lernen wollen. Das ist unser Job.“

Die Branchenbe­ste aus den USA ist not amused. „Was ich mit meinen Skiern mache, sehe ich als mein Hab und Gut. Das habe ich mit meinen Trainern ausgearbei­tet. Ich habe es in Gedanken kreiert und dann körperlich in die Welt gesetzt“, grantelte die 24-Jährige bei NBC Sports. Die

Möglichkei­t eines Starts in der Kombinatio­n von Zauchensee hält sie sich noch offen, nach der herben Niederlage gegen Vlhova im Slalom von Zagreb dürfte der Fokus aber auf der Vorbereitu­ng auf den Nachtslalo­m von Flachau am kommenden Dienstag liegen. Dort siegte im vergangene­n Jahr ... Petra Vlhova.

Die ÖSV-Speed-Damen haben trotz der langen Rennpause – der letzte Super-G war am 14. Dezember – jedenfalls kein Tempo eingebüßt. Nicole Schmidhofe­r bremste sich zum zweiten Platz hinter Kira Weidle (GER) und erklärte: „Es ist gut für den Kopf, zu wissen, dass noch ein, zwei Zehntelsek­unden drinnen sind.“Christine Scheyer unterstric­h mit Platz sieben ihren Aufwärtstr­end, das Renn-Comeback 13 Monate nach ihrem dritten Kreuzbandr­iss soll dann am Samstag stattfinde­n.

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