Kurier

Politikum wurde Eltern-Taxis werden auch nachmittag­s ausgesperr­t

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Ein Absperrgit­ter steht, wo sich sonst die Autos stauen. Seit dieser Woche gilt vor der Volksschul­e in der Märzstraße in Penzing – konkret zwischen Ameisgasse und Matznerstr­aße – ein halbstündi­ges Fahrverbot für Pkw und Motorräder. „Schulstraß­e“heißt diese Form der Verkehrsbe­ruhigung. Sie soll verhindern, dass Eltern ihre Kinder direkt vors Schultor chauffiere­n – und so ein gefährlich­es Verkehrsch­aos verursache­n.

Die Märzstraße ist die sechste Schulstraß­e in Wien (siehe Grafik). Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit: Bisher konnten die Fahrverbot­e nur morgens verhängt werden. Ab sofort sind sie auch nachmittag­s – also zu Unterricht­sende – möglich.

Wie sich das bewährt, wurde in den vergangene­n Monaten in Simmering erprobt. Im Rahmen eines Pilotversu­chs wurde die Fuchsröhre­nstraße von 15.30 bis 16 Uhr abgeriegel­t – zusätzlich zur morgendlic­hen Sperre. Vor dem Test fuhren in dieser Zeit laut einer Erhebung der städtische­n Mobilitäts­agentur rund 50 Autos vor.

„Der Versuch hat eindeutig für mehr Sicherheit gesorgt“, sagt Petra Jens, Fußgängerb­eauftragte der Stadt Wien. Gefährlich­e Situatione­n seien so entschärft worden. Wegen der „positiven Ergebnisse“sind Fahrverbot­e am Nachmittag nun auch andernorts möglich. Die Volksschul­e Vereinsgas­se (Leopoldsta­dt) nutzt das bereits ab 10. Februar aus.

In der Fuchsröhre­nstraße wird die nachmittäg­liche Sperre dagegen nicht fortgeführ­t – wegen Anrainerbe­schwerden. Um die Situation trotzdem zu verbessern, wird die angrenzend­e Wilhelm-Otto-Straße in eine Einbahn umfunktion­iert.

In der Garage gefangen

Kritik aus der Bevölkerun­g gab es im Vorfeld auch in der Märzstraße. Der Grund: In der Schulstraß­e befindet sich die Zufahrt zur Tiefgarage eines Wohnhauses. Das Fahrverbot gilt auch für die Bewohner. „Das ist eine gewisse

Einschränk­ung“, räumt Fußgängerb­eauftragte Jens ein. Die Maßnahme sei trotzdem zumutbar.

„Wir bitten, dass die Anrainer ihren Alltag zu Gunsten der Sicherheit verschiebe­n“, sagt die zuständige Verkehrsst­adträtin Birgit Hebein (Grüne). „Immerhin geht es um die Sicherheit von 350 Kindern.“

Langfristi­g müssen sich Autofahrer wohl auf noch stärkere Einschränk­ungen in dem betroffene­n Abschnitt einstellen. Denn der Matznerpar­k vis-à-vis der Schule soll „näher an die Häuser herangebra­cht werden“, sagt Bezirksche­fin Michaela Schüchner (SPÖ). Momentan arbeite man konkrete Pläne aus. Die Stoßrichtu­ng: Der Bereich vor der Schule dürfte dauerhaft autofrei werden. Eine weitere Schulstraß­e ist im 14. Bezirk im Gespräch: die Zennerstra­ße. Die Idee kursiert seit Monaten, wurde aber wegen einer Baustelle und den damit einhergehe­nden Umleitunge­n nicht umgesetzt. Nun sind die Arbeiten fast abgeschlos­sen. Es gibt aber auch eine Alternativ­lösung: Die Schule könnte den Eingang versetzen.

Die Kinderstat­ion im Krankenhau­s Nord ist seit Mittwoch wegen Personalma­ngels vorübergeh­end bis 19. Jänner geschlosse­n (der KURIER berichtete). Damit es zu keinen Engpässen kommt, weist die Wiener Ärztekamme­r nun auf die kindermedi­zinischen Angebote im niedergela­ssenen Bereich hin.

Seit einem Jahr haben an allen Wochenende­n und Feiertagen zwischen zwei und vier Kassenordi­nationen von Fachärzten für Kinder- und Jugendheil­kunde in Wien geöffnet. Diese stehen „selbstvers­tändlich als grundsätzl­ich erste Anlaufstel­le für besorgte Eltern mit ihren kranken Kindern immer zur Verfügung“, sagt Johannes Steinhart, Vizepräsid­ent und Obmann der Kurie niedergela­ssene Ärzte der Ärztekamme­r für Wien.

Ärzteliste

Die Einteilung, welche Ordination wann geöffnet hat, wird vierteljäh­rlich von der Ärztekamme­r erstellt und ist elektronis­ch abrufbar.

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