Swarovski-Erbin erhält Geld für totes Pferd
Urteil. Das Pferd von Dressurreiterin Haim-Swarovski starb nach Injektion durch Tierarzt
Für Evelyn Haim-Swarovski war es ein Schicksalsschlag. 2010 war ihr Spitzenpferd gestorben, mit dem der Spross aus dem Tiroler Kristall-Konzern an den Olympischen Spielen teilnehmen wollte. Für den Tod des wertvollen Sportpferdes muss ein bayerisches Tierarzt nun die heute 65-jährige Halterin mit 250.000 Euro entschädigen.
Das hat das Oberlandesgericht (OLG) München am Donnerstag entschieden und damit ein Urteil des
Landgerichts München II bestätigt. Ursprünglich hatte Haim-Swarovski im ersten Verfahren 1,75 Millionen Euro gefordert.
Das Landgericht war aber schon davon ausgegangen, dass sich der Wert des Tieres deutlich gemindert hatte. Gegen das Urteil hatte sich der beklagte Tierarzt gewehrt. „Seine Verurteilung, die von uns bestätigt worden ist, beruht nicht darauf, dass er was falsch gemacht hat in der Behandlung
des Pferdes“, sagte der Vorsitzende Richter Thomas Steiner. Der Tierarzt aus dem oberbayerischen Landkreis Ebersberg hätte die Tirolerin nach Auffassung des Senates allerdings über die Risiken der Behandlung aufklären müssen.
Tod durch Schock
Das Pferd mit dem Namen „Donna Asana“hatte sich 2010 einen Husten eingefangen und war gestorben, nachdem der Tierarzt ihm ein homöopathisches Mittel gespritzt hatte. Die Diagnose: anaphylaktischer Schock.
Haim-Swarovski ist Mitgesellschafterin des Swarovski-Konzerns. Die 47. Urenkelin von insgesamt 48 Urenkeln des Firmengründers Daniel Swarovski ist nach wie vor als Dressurreiterin aktiv. Sie besitzt in Fritzens nahe Wattens den Schindlhof, wo sie jährlich ein Dressurreitturnier veranstaltet, das 2019 zum 25. Mal stattfand.