Ein gemobbter Bär
Tatort. Neuer Fall für die Kölner Ermittler Ballauf und Bär (So., ORF2)
Während der ORF am 1. Jänner das „Traumschiff“mit dem neuen Kapitän Florian Silbereisen durch seichtes TV-Gewässer schippern ließ, brachte die ARD am selben Tag mit „Das Team“einen weiteren Improvisations-„Tatort“(ohne festes Drehbuch) unters Volk. Fazit: ein Fall zum Vergessen. Dankenswerterweise erspart der ORF diesen filmischen Unfug seinem Publikum auf zukünftig, an eine Ausstrahlung sei nicht gedacht.
Den regulären Auftakt in das „Tatort“-Jubiläumsjahr – die Krimireihe feiert im Herbst ihr50-jährigesBestehen–überließ man Til Schweiger und seinem nach heftiger Kritik am allzu hohen Actiongehalt neu konzipierten Auftreten.
Für alle Tradionalisten unter den Fans der Krimireihe geht es wiederum an diesem Sonntag so richtig los: Mit „Kein Mitleid, keine Gnade“(20.15, ORF2/ARD) steht der 77. Film des beliebten und seit 1997 aktiven Ermittler-Duos Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) aus Köln vor der Erstausstrahlung.
Die Story (mit Drehbuch) dazu: Nachdem die unbekleidete Leiche des Teenagers Jan bei einem See gefunden wurde, befragen Bär und Ballauf die Mitschüler des Opfers. Und an denen beißen sich die beiden Hauptkommissare zunächst die Zähne aus. Immerhin finden sie heraus, dass Jan schwul war und deswegen gemobbt wurde. Bei den Befragungen in der Schule kommt es jedoch zu einem Streit; wenig später taucht im Internet ein Video auf, das Bär als MädchenGrapscher darstellt. Derart selbst das Opfer von Mobbing geworden, gerät Bär in ernste Schwierigkeiten.