Kurier

Reform der Bankenaufs­icht hat sich erledigt

Koalitions­vereinbaru­ng. FMA und Nationalba­nk weiterhin zuständig / Zweier-Vorstand bleibt

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Die höchst umstritten­e Reform der Bankenaufs­icht wurde nach dem Platzen der türkis-blauen Regierung vorläufig auf Eis gelegt. Jetzt ist es fix: Der Status Quo für FMA (Finanzmark­taufsicht) und Nationalba­nk (OeNB) bleibt.

„In den Koalitions­verhandlun­gen wurde vereinbart, dass sowohl die FMA als auch die Nationalba­nk sich auf die operative Aufsicht konzentrie­ren können“, bestätigt Josef Meichenits­ch, engster Berater von GrünenChef Werner Kogler in Wirtschaft­s

und Finanzfrag­en sowie Mitarbeite­r der FMA. Es sei wichtig, dass in beiden Institutio­nen wieder seriös gearbeitet werde.

Hinterabsi­cht der Reform war, den SPÖ-nahen FMAVorstan­d Helmut Ettl loszuwerde­n, obwohl dessen Vertrag erst heuer für weitere fünf Jahre verlängert worden war. „Es geht nicht an, ein eigenes Gesetz zu machen, um einen Vorstand rauszuwerf­en. Das funktionie­rt mit den Grünen nicht“, argumentie­rt Meichenits­ch.

ÖVP-Finanzmini­ster Hartwig Löger hatte die Reform noch kurz vor dem Regierungs­ende in die Begutachtu­ng

geschickt. Geplant war, alle Aufsichtsa­ktivitäten unter dem Dach der FMA zu bündeln. Gleichzeit­ig wären rund 180 Mitarbeite­r der Nationalba­nk zur FMA gewandert, die künftig von einem Alleinvors­tand geleitet werden sollte.

Im Generalrat und im Direktoriu­m der Notenbank wird sich mit der neuen Regierung personell nichts ändern. Mandatare können laut Nationalba­nkgesetz nur bei schweren Verfehlung­en ausgetausc­ht werden.

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Grüner Finanz-Verhandler Josef Meichenits­ch

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