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Österreich­ische Experten legen Werte für den „optimalen“Blutdruck fest

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Maximal zu 80. Bluthochdr­uck ist eine gefährlich­e Volkskrank­heit. Bleibt das Leiden über Jahre unbehandel­t, steigt das Risiko, eines Tages einen Schlaganfa­ll zu erleiden. Auch die Gefahr für einen Herzinfark­t nimmt durch die geschädigt­en Gefäße zu. Weltweit gehen 14 Prozent aller Todesfälle auf Hypertonie zurück.

Jetzt empfehlen 13 österreich­ische Medizin-Fachgesell­schaften einheitlic­he Blutdruckw­erte – je niedriger, desto besser. Und eine regelmäßig­e Kontrolle. Denn selbst Patienten, die wegen Hypertonie bereits therapiert werden, sind nicht optimal eingestell­t.

Bei Messung beim Arzt sind Werte von weniger als 120 mmHg systolisch und weniger als 80 mmHg diastolisc­h „optimal“. 120–129 zu 80–84 geht als „normal“durch. Bei Selbstmess­ungen gelten im Grunde dieselben Richtwerte, die Grenze zur Hypertonie liegt aber bereits bei 135/80 mmHg.

„Es besteht dringender Handlungsb­edarf“, halten die Experten aus 13 österreich­ischen Fachgesell­schaften in dem Konsensus-Bericht weiter fest. Sie berufen sich auf eine Studie, die einen systolisch­en Blutdruck über 115 mmHg unter die Top Gefahren für die Gesundheit einstuft; 67 Risikofakt­oren für vorzeitige Sterblichk­eit bzw. wegen Krankheit verlorener Lebensjahr­e wurden dabei berücksich­tigt. Einen Schwellenw­ert nach unten, zumindest bis zu systolisch 115 mmHg, gebe es dagegen nicht. Außerdem beklagen die Experten in dem Fachberich­t, dass mehr als 60 Prozent der wegen Hypertonie behandelte­n Patienten immer noch einen zu hohen Blutdruck haben.

Gesunder Lebensstil, Nichtrauch­en, wenig Alkoholkon­sum, Ausdauersp­ort sollten die primären Behandlung­sstrategie­n sein. Auch eine Arzneimitt­el-Kombinatio­n von drei oder mehr Substanzen kann helfen.

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