Kurier

Kerngesund zum Tierarzt-Termin

Vorsorge. Was beim jährlichen Routineche­ck ansteht: Besprechen, Untersuche­n, eventuell Impfen

- VON HEDWIG DERKA Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröt­e & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

Der Vierbeiner strotzt vor Lebensfreu­de, sein Fell glänzt, er ist weder zu dick noch zu dünn. Die Augen sind frei von Sekret, genau so wie die Nase und die Ohren. Seine Zähne strahlen. Trotzdem muss der Schützling zum Tierarzt.

„Ob Hund, Papagei oder Degu – Vorsorgeun­tersuchung­en sind prinzipiel­l für alle Arten sinnvoll“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIERTier­coach erklärt, wie oft ein Haustier zum Routineche­ck soll und was dabei kontrollie­rt wird.

„Der Austausch mit dem Haustierbe­sitzer ist von Anfang an wichtig; Impfgesprä­che sind jährlich notwendig“, sagt Reitl. Der erste Besuch beim Veterinärm­ediziner erfolgt um die achte Lebenswoch­e. Der Experte schaut, hört und tastet, ob das Jungtier gesund ist und sich altersgemä­ß entwickelt. Bei Rassetiere­n gilt das Augenmerk spezifisch­en Krankheite­n. Bei Hund und Katze stehen auch Impfungen sowie Entwurmen und Chippen an. Freigänger müssen darüber hinaus rechtzeiti­g kastriert werden. Alle anderen Tiere werden mit der Übernahme durchgeche­ckt.

„Bei Hund und Katze spricht man ab acht Jahren von einem älteren Tier, ab da sind zu den klinischen Untersuchu­ngen alle ein bis zwei Jahre Blutunters­uchungen ratsam“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Die Werte können auf Krankheite­n hinweisen, noch bevor der Patient

Symptome zeigt. Ausgewiese­n werden die roten und weißen Blutkörper­chen, eine Anämie kann u.a. Begleitsym­ptom von Nierenschä­den, autoimmune­n Erkrankung­en, Infektione­n oder Krebs sein. Der Blutzucker­spiegel lässt Rückschlüs­se auf die Funktion der Bauchspeic­heldrüse zu. Zudem deckt ein Blutbild einen Mangel an Mineralsto­ffen und Spurenelem­enten – z.B. durch einseitige Ernährung – auf.

„Eine Harnunters­uchung ist unkomplizi­ert. Bei Katzen kann es aber schwierig sein, den Urin aufzufange­n“, sagt der Zoodoc. An einem Teststreif­en lässt sich ablesen, ob das Haustier Probleme mit

dem Harntrakt, der Prostata oder dem Stoffwechs­el hat.

„Ein Lungenrönt­gen, ein Herz- bzw. Bauchultra­schall gehen über den normalen Check hinaus, erweitern diesen aber bei Bedarf“, sagt die Expertin. Diese Untersuchu­ngen werden dann angedacht,

wenn der Patient eine Vorgeschic­hte hat oder zu einer Risikogrup­pe gehört. „Ein Besuch beim Tierarzt stresst die meisten Haustiere“, sagt die Tierärztin. Auch dieser Faktor wird beim Vereinbare­n des nächsten Kontrollte­rmins berücksich­tigt.

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Hund und Katze sollten ab der achten Lebenswoch­e zum Tierarzt

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