Kurier

Marco Schwarz, Slalom-Fahrer

Der Kärntner rettet als Dritter die Österreich­er-Serie in Adelboden / Der Schweizer Daniel Yule siegt

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Der Kärntner wurde in Adelboden SlalomDrit­ter und ist erster Österreich­er auf einem Weltcup-Podest seit Marcel Hirschers Rücktritt.

Vier Schweizer auf den ersten fünf Plätzen: Bei Halbzeit des Slaloms von Adelboden war die Welt der Eidgenosse­n in Ordnung. Doch vor der Riesenkuli­sse am Chuenisbär­gli flatterten die Nerven bedenklich:

Loïc Meillard, der Fünfte, fiel vier Plätze zurück;

Tanguy Nef, der Vierte, schied aus;

Ramon Zenhäusern, der Dritte, wurde Vierter.

Doch der Halbzeitfü­hrende Daniel Yule behielt die Nerven und gewann schließlic­h den zweiten Bewerb in Serie 23 Hundertste­lsekunden vor dem Norweger Henrik Kristoffer­sen und 28 vor... ... Marco Schwarz! Der Kärntner setzte damit die beeindruck­ende Serie im Slalom von Adelboden fort: Auch im 16. Bewerb in Folge stand ein Österreich­er auf dem Siegespode­st. Zugleich war es im fünften Saisonrenn­en auch der erste Top-3Rang für die österreich­ischen Slalom-Herren.

„Unglaublic­h. Ich möchte allen danken, die mir nach meinem Kreuzbandr­iss auf dem Weg zurück geholfen haben“, sagte Schwarz. „Es geht von Lauf zu Lauf bergauf. Natürlich ist es ein Prozess, der seine Zeit braucht, aber es geht immer weiter. Ich bin unendlich glücklich.“

In Schwarz’ Windschatt­en lieferte Fabio Gstrein aus Sölden eine weitere Talentprob­e ab – und was für eine: Der 17. von Zagreb wurde in seinem 13. Weltcupren­nen Siebenter, so gut war der 22-jährige Tiroler noch nie. Das Talent ist ihm in die Wiege gelegt worden: Vater Gotthard war Weltmeiste­r der Skilehrer, Mutter Anita feierte 1979 einen Sieg im Slalom beim prestigetr­ächtigen Juniorenre­nnen Trofeo Topolino.

„So kann’s gern weitergehe­n“, freute sich denn auch der Filius, „ich habe versucht, Vollgas anzugreife­n, das ist mir gut gelungen.“

Kristoffer­sen grübelt

„Ich habe große Probleme mit dem Material, das ist nicht cool“, klagte derweil Henrik Kristoffer­sen. „Im zweiten Lauf war es besser, aber immer noch nicht bei 100 Prozent.“Der Norweger baute dessen ungeachtet seine Führung im Gesamtwelt­cup auf 88 Punkte aus; auch, weil sein Rivale Alexis Pinturault nach seinen Magen

Darm-Problemen nicht über Platz acht hinauskam.

Im Nationencu­p haben die Schweizer und Schweizeri­nnen übrigens ihren Vorsprung auf Verfolger Österreich auf nunmehr 88 Punkte gesteigert.

Noch mehr Verletzte

Nach dem Südtiroler Technikspe­zialisten Manfred Mölgg (Kreuzbandr­iss im Riesenslal­om von Wengen) und dem französisc­hen Abfahrer Adrien Théaux (Kreuzbandr­iss, Schienbein­kopfbruch beim Training in Orcières) hat es am Samstag auch Manuel Traininger erwischt: Der Steirer kam bei der Europacup-Abfahrt in Wengen nach dem Sprung über den Hundschopf schwer zu Sturz – Impression­sfraktur, Risse von vorderem Kreuzband, Außenund Innenminis­kus im linken Knie. Der österreich­ische Abfahrtsme­ister von 2019 wurde am Sonntag in Hochrum operiert.

Die Saison ist für das Trio jedenfalls gelaufen.

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 ??  ?? Starke Vorstellun­g: Marco Schwarz (24) kam im neunten Rennen nach seinem Kreuzbandr­iss im vergangene­n Februar erstmals wieder aufs Siegespode­st
Starke Vorstellun­g: Marco Schwarz (24) kam im neunten Rennen nach seinem Kreuzbandr­iss im vergangene­n Februar erstmals wieder aufs Siegespode­st

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