Queen gibt sich geschlagen
Royaler Rückzug: Nach Krisengipfel lässt sie Meghan und Harry gehen
Eine Tasse Tee löst alle Probleme, heißt es doch so schön bei den Briten. Vielleicht hat auch deshalb die Queen genau Montagnachmittag zur „Teatime“die große Krisensitzung rund um die Zukunft von Prinz Harry und seiner Meghan im Sandringham House, ihrem Landsitz in der Grafschaft Norfolk, einberufen. Zum ersten Mal seit der Bekanntgabe, die Sussexes wollen sich von den royalen Pflichten zurückziehen, trat Harry (ohne Meghan, die „flüchtete“lieber zurück nach Kanada) seiner Großmutter von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Und zu besprechen gab es da in den Räumlichkeiten der Bibliothek einiges. Sicherheit, Arbeitsaufteilung und zukünftiger Lebensunterhalt.
Prinzen zeigen Einheit
Zuvor wurde aber – seit Langem wieder einmal – Einheit demonstriert. Prinz William und sein Bruder Harry veröffentlichten ein gemeinsames Statement, indem sie den vor allem von der Times verbreiteten Bruderzwist dementierten. Da wurde sogar behauptet, William habe Harry aus dem Königshaus „gemobbt“.
„Trotz eindeutiger Dementi wurde heute in einer britischen Zeitung eine falsche Geschichte veröffentlicht, in der über die Beziehung zwischen dem Herzog von Sussex und dem Herzog von Cambridge spekuliert wurde. Für Brüder, die sich so sehr über die Fragen der psychischen Gesundheit sorgen, ist der Gebrauch von aufrührerischer Sprache auf diese Weise beleidigend und potenziell schädlich“, heißt es aus dem Palast.
Konstruktive Diskussion
Der Tee scheint jedenfalls die Gemüter wirklich beruhigt zu haben, denn die Queen zeigt Einsicht. Um 17:00 Uhr britischer Zeit veröffentlichte der Palast die ersten Ergebnisse der Krisensitzung – und zwar in Form eines Statements der Queen höchstpersönlich.
„Heute hatte meine Familie sehr konstruktive Diskussionen über die Zukunft meines Enkels und seiner Familie geführt. Meine Familie und ich unterstützen Harry und Meghans Wunsch, sich ein neues Leben als junge Familie zu schaffen“, sagt sie. „Obwohl wir es vorgezogen hätten, wenn sie vollzeitarbeitende Mitglieder der royalen Familie geblieben wären, respektieren und verstehen wir ihren Wunsch, ein unabhängigeres Leben als Familie zu führen und gleichzeitig ein geschätzter Teil meiner Familie zu bleiben“, so die britische Monarchin.
Übergangsphase
„Harry und Meghan haben deutlich gemacht, dass sie in ihrem neuen Leben nicht von öffentlichen Mitteln abhängig sein wollen. Es wurde daher vereinbart, dass es eine Übergangsphase geben wird, in der die Sussexes Zeit in Kanada und im Vereinigten Königreich verbringen werden“, heißt es weiter. „Dies sind komplexe Angelegenheiten, die meine Familie zu lösen hat und es gibt noch einiges zu tun, aber ich habe darum gebeten, dass in den kommenden Tagen endgültige Entscheidungen getroffen werden“, so die Königin, die damit die ganze Sache schnellstmöglich abschließen möchte.
Übrigens soll Prinzgemahl Philip, der seit dem Spätsommer 2017 dauerhaft in Sandringham wohnt, nicht bei der Krisensitzung dabei gewesen sein. Gegenüber der Sun behauptete ein Insider, dass er „zutiefst verletzt“über den Entschluss von Harry, sich aus den royalen Pflichten zurückzuziehen, war. Prinz Charles, Prinz William und Prinz Harry haben jedenfalls nach dem intensiven Gespräch den Landsitz getrennt voneinander verlassen.
Kanadier mögen Harry
Indes ist die Mehrheit der Kanadier Prinz Harry durchaus wohlgesonnen. Laut einer Umfrage sind 60 Prozent dafür, dass er zum kanadischen Generalgouverneur ernannt werden soll. Selbst in Quebec, wo eigentlich eine eher antimonarchistische Stimmung herrscht, würden sich 47 % der Bevölkerung freuen, wenn Harry diese Rolle übernähme. Man darf gespannt sein, ob die Queen derartige Pläne für ihn hat.