Weißer Hof muss nach Meidling
Das Rehabilitationszentrum soll nur noch bis 2026 in Klosterneuburg bleiben
Gesundheit. Für das Rehabilitationszentrum Weißer Hof sind die Tage in Klosterneuburg gezählt. Laut der AUVA soll es bis zum Jahr 2026 nach Meidling übersiedeln.
Erst 2016 feierte das renommierte Rehabilitationszentrum Weißer Hof in Klosterneuburg seinen 30. Geburtstag. Bekannt wurde es vor allem durch seine Arbeit mit Querschnittsgelähmten und Trauma-Patienten nach Unfällen. Geht es nach der AUVA, könnte dieser runde Geburtstag aber der letzte gewesen sein.
Denn wie aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des SPÖ-Nationalratsabgeordneten Rudolf Silvan hervorgeht, wird das Rehazentrum nur noch bis 2026 in Klosterneuburg bleiben. Laut der ehemaligen Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl, die ihre Infos selbst von der AUVA bekam, soll der Standort in das Meidlinger Unfallkrankenhaus in Wien übersiedeln. Auch dort betreibt die Versicherung ein Rehabilitationszentrum.
Laut AUVA wird derzeit über eine mögliche Nachnutzung des Weißen Hofes mit dem Land Niederösterreich gesprochen. „Im Zentrum unserer Tätigkeit steht immer die bestmögliche Versorgung von Patientinnen und Patienten. Ganz in diesem Sinne erfolgen laufend Gespräche betreffend der Nachnutzung“, heißt es vonseiten der AUVA in der Anfragebeantwortung.
Beim Land Niederösterreich will man nichts von Gesprächen über eine eventuelle Nachnutzung wissen. Das ergab eine KURIER-Nachfrage bei jenen Landesräten, die für die verschiedenen Gesundheitsbereiche zuständig sind.
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig etwa hofft auf eine Lösung: „In der Vergangenheit hat sich das Rehabilitationszentrum Weißer Hof einen guten Ruf erarbeitet. Diese Vorsorge muss in Ausmaß, Qualität und Erreichbarkeit für die
Niederösterreicher sichergestellt bleiben.“
Ähnlich sieht das Klosterneuburgs Gesundheitsstadtrat Stefan Mann (SPÖ). Er hörte bisher nur Gerüchte: „Wir werden eine Absiedelung aber mit allen Möglichkeiten verhindern, denn der Weiße Hof genießt einen hervorragenden Ruf weit über die Gemeinde hinaus. Es sind zwar nur wenige Klosterneuburger Patienten, aber es hängen auch rund 300 Jobs an der Einrichtung.“
„Viele Gerüchte“
Für Klosterneuburgs Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: „Wir warten einmal ab, wie die neue Bundesregierung mit der Einrichtung umgehen wird. Es gab schon so viele Gerüchte. Ich glaube es erst, wenn es passiert. Denn bisher gab es mit uns noch keine Gespräche rund um eine Nachnutzung.“Sollte es zu einer Absiedelung kommen, könne es an besagtem Standort „nur eine andere Pflegeeinrichtung“geben.