Das Ende von Windows 7
Wer das veraltete Betriebssystem noch nutzt, sollte schnell umsteigen
Microsofts Betriebssystem Windows 7 hat heute das Ende seiner Lebensspanne erreicht. Trotzdem wird das System noch von Millionen Nutzern weltweit verwendet. Zwar funktioniert die Software auch weiterhin, es werden aber keine neuen Updates mehr veröffentlicht, die potenzielle Sicherheitslücken schließen und den PC schützen können.
Cyberangriffe
Das veraltete Betriebssystem wurde schon in den vergangenen Monaten zunehmend Ziel von Cyberangriffen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen diese laut der IT-Sicherheitsfirma Webroot um 71 Prozent. In den kommenden drei Jahren werden verstärkt Angriffswellen auf das nun ungeschützte System erwartet. Experten sehen zudem einen Verstoß gegen europäische Datenschutzregeln, wenn alte Systeme genutzt werden. Vorgeschrieben ist, dass bei der Verarbeitung von Daten der „Stand der Technik“einzuhalten ist. Ist das nicht der Fall, fällt eine mögliche Strafe bei Verstößen höher aus.
Windows 7 ist aber weiterhin sehr beliebt. Im Dezember 2019 betrug sein weltweiter Marktanteil 26,26 Prozent. Damit liegt es auf Platz 2 hinter Microsofts aktuellster Software, Windows 10, die mit 54,62 Prozent dominiert. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen nutzen weiterhin Windows 7. Dass das System immer noch so beliebt ist, hat nicht nur mit Gewohnheit zu tun. Der Umstieg auf ein neues Betriebssystem kann teuer werden. Eine Windows-10Lizenz ist derzeit ab 145 Euro zu haben. Gewissheit, dass die bisher genutzten Programme von Drittanbietern auch auf Windows 10 einwandfrei funktionieren, gibt es nicht. Das könnte bedeuten, dass nach einem Upgrade noch zusätzliche Kosten anfallen, da neue Programme gekauft werden müssen. Die Sicherheitsfirma Kaspersky warnt allerdings: „Ein altes, ungepatchtes Betriebssystem ist ein großes Cyber-Sicherheitsrisiko. Die Kosten eines Vorfalls können erheblich höher sein als die Kosten für ein Upgrade.“
Gratis Umstieg
Als Windows 10 2015 eingeführt wurde, erhielten Nutzer der Vorgängersysteme Windows 7 und Windows 8 ein kostenloses Upgrade. Mithilfe eines offiziellen Microsoft-Programms ist dieser Wechsel auch weiterhin möglich. Wer einen gültigen Lizenzschlüssel für Windows 7 oder 8 besitzt, kann damit kostenfrei zu Windows 10 wechseln. Dafür wird das „Media Creation Tool“benötigt, das von Microsoft auf microsoft.com/softwaredownload herunterladen werden kann. Es führt durch die Installation von Windows 10, das anschließend offiziell aktiviert und lizenziert wird. Obwohl bei der Installation wahlweise alle Daten behalten werden können, sollte man zuvor eine Sicherheitskopie der wichtigen Daten machen. Änderungen an dieser Lizenz-Politik sind laut Microsoft auch in Zukunft
nicht geplant. Trotzdem sollte man sich beeilen, da das Unternehmen diese Möglichkeit jederzeit wieder einstellen könnte.
Optisch ist der Umstieg auf Windows 10 kein großer Schritt, aber das neue System ist deutlich moderner als sein Vorgänger. Mit den Neuerungen muss man sich allerdings vertraut machen. Dazu gehören die Kacheln, die man nun im Start-Menü findet. Sie sollen den Zugriff auf häufig genutzte Programme effizienter gestalten. Zusätzlich installierte Programme, die man vielleicht nicht nutzen möchte, können im neuen Startmenü über einen Rechtsklick deinstalliert werden.
Bezahlte Verlängerung
Geschäftskunden, die den Umstieg auf ein aktuelleres Betriebssystem verpasst haben, können die Lebenszeit von Windows 7 noch um bis zu drei Jahre verlängern.
Die erweiterten Sicherheitsupdates (ESU) können beim Microsoft-Kundendienst bestellt werden. Günstig ist das aber nicht, denn die Verlängerung wird pro PC abgerechnet, die Kosten verdoppeln sich jährlich. Für Firmen mit 50 Mitarbeitern können so schnell fünfstellige Beträge fällig werden.