Opel baut 270 Mitarbeiter ab
270 Jobs betroffen. Ein Nachfolgeauftrag ist nicht in Sicht. Die verbleibenden 600 Kollegen bauen noch Getriebe zusammen
Aspern. Motorenproduktion wird eingestellt. Für die Mitarbeiter wurde ein Sozialplan erarbeitet.
Wie befürchtet, geht der Mitarbeiterabbau im Opel Werk Aspern weiter. Das Ende der Produktion der 1,4-Liter Turbo-Motoren Mitte dieses Jahres für diverse Opel-Modelle stand bereits seit Längerem fest. Nun ist aber klar: Das Management konnte angesichts der Restrukturierung und Konsolidierung des Konzerns nach der Übernahme durch PSA (Peugeot Citroën) keinen Folgeauftrag an Land ziehen. Und ist nun auch klar, wie viele Mitarbeiter gehen müssen: rund 200 bis 220 Arbeiter sowie an die 50 Angestellte. Insgesamt bis zu 270 Kollegen, wie der Betriebsrat dem KURIER gegenüber einen Bericht der Presse bestätigte. Für die Betroffenen wurde ein Sozialplan mit Vorruhestand erarbeitet.
Vor einem Jahr waren noch 1.350 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Im Laufe des Jahres gab es nach dem
Auslaufen des 5-Gang-Schaltgetriebes einen Abbau von mehr als 350 Mitarbeitern. Zwar lief zugleich die Produktion des neuen SechsgangGetriebes MB6 an, das in Modellen der Konzernmutter Peugeot steckt. Der Auftrag läuft noch drei Jahre. Die Stadt Wien gewährte für diese Linie eine Förderung von einer Million Euro, erteilte aber keine Auflagen bezüglich der Jobs. Das neue Getriebe konnte den Wegfall des 5-Gang-Getriebes aber nicht kompensieren. Damit sank die Beschäftigung erstmals
unter 1.000 Personen. Nun werden davon nur noch 600 übrig bleiben. Zu seiner Blütezeit Mitte der 90er-Jahre waren 3.000 Menschen im Werk tätig.
Flächenreduktion
Geringere Produktion und weniger Mitarbeiter bedeuten auch weniger benötigte Fläche. Von der 600.000 m2 großen Fläche wurden 60.000 m2 an den unmittelbaren Nachbarn, die Wien 3420 AG, verkauft. Dies ist die Entwicklungsgesellschaft der Seestadt Aspern. Der kolportierte
Kaufpreis von 3,6 Mio. Euro wurde nicht dementiert. „Das Werk selbst ist nicht infrage gestellt“, so ein PSASprecher zum KURIER. Denn erst im Vorjahr wurde in die Fertigung des neuen Getriebemodells investiert. „Und wir hoffen, dass wir wieder neue Aufträge erhalten.“Freilich, in Sicht ist noch keiner.
Insgesamt plant Opel nun in den nächsten Jahren den Abbau von bis zu 4.100 zusätzlichen Jobs zu den bereits vor zwei Jahren vereinbarten rund 7.000 Stellen, wie deutsche Medien berichten.