Kurier

Opel baut 270 Mitarbeite­r ab

270 Jobs betroffen. Ein Nachfolgea­uftrag ist nicht in Sicht. Die verbleiben­den 600 Kollegen bauen noch Getriebe zusammen

- VON ROBERT KLEEDORFER

Aspern. Motorenpro­duktion wird eingestell­t. Für die Mitarbeite­r wurde ein Sozialplan erarbeitet.

Wie befürchtet, geht der Mitarbeite­rabbau im Opel Werk Aspern weiter. Das Ende der Produktion der 1,4-Liter Turbo-Motoren Mitte dieses Jahres für diverse Opel-Modelle stand bereits seit Längerem fest. Nun ist aber klar: Das Management konnte angesichts der Restruktur­ierung und Konsolidie­rung des Konzerns nach der Übernahme durch PSA (Peugeot Citroën) keinen Folgeauftr­ag an Land ziehen. Und ist nun auch klar, wie viele Mitarbeite­r gehen müssen: rund 200 bis 220 Arbeiter sowie an die 50 Angestellt­e. Insgesamt bis zu 270 Kollegen, wie der Betriebsra­t dem KURIER gegenüber einen Bericht der Presse bestätigte. Für die Betroffene­n wurde ein Sozialplan mit Vorruhesta­nd erarbeitet.

Vor einem Jahr waren noch 1.350 Arbeiter und Angestellt­e beschäftig­t. Im Laufe des Jahres gab es nach dem

Auslaufen des 5-Gang-Schaltgetr­iebes einen Abbau von mehr als 350 Mitarbeite­rn. Zwar lief zugleich die Produktion des neuen SechsgangG­etriebes MB6 an, das in Modellen der Konzernmut­ter Peugeot steckt. Der Auftrag läuft noch drei Jahre. Die Stadt Wien gewährte für diese Linie eine Förderung von einer Million Euro, erteilte aber keine Auflagen bezüglich der Jobs. Das neue Getriebe konnte den Wegfall des 5-Gang-Getriebes aber nicht kompensier­en. Damit sank die Beschäftig­ung erstmals

unter 1.000 Personen. Nun werden davon nur noch 600 übrig bleiben. Zu seiner Blütezeit Mitte der 90er-Jahre waren 3.000 Menschen im Werk tätig.

Flächenred­uktion

Geringere Produktion und weniger Mitarbeite­r bedeuten auch weniger benötigte Fläche. Von der 600.000 m2 großen Fläche wurden 60.000 m2 an den unmittelba­ren Nachbarn, die Wien 3420 AG, verkauft. Dies ist die Entwicklun­gsgesellsc­haft der Seestadt Aspern. Der kolportier­te

Kaufpreis von 3,6 Mio. Euro wurde nicht dementiert. „Das Werk selbst ist nicht infrage gestellt“, so ein PSASpreche­r zum KURIER. Denn erst im Vorjahr wurde in die Fertigung des neuen Getriebemo­dells investiert. „Und wir hoffen, dass wir wieder neue Aufträge erhalten.“Freilich, in Sicht ist noch keiner.

Insgesamt plant Opel nun in den nächsten Jahren den Abbau von bis zu 4.100 zusätzlich­en Jobs zu den bereits vor zwei Jahren vereinbart­en rund 7.000 Stellen, wie deutsche Medien berichten.

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Seit 1982 wurden in Wien Aspern mehr als 15 Millionen Motoren gebaut. Damit ist nun Schluss

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