Machen mehr Öffis mehr Arbeitslose?
Analyse. Umweltschutz muss nicht zwingend Arbeitsplätze gefährden
Die „Fridays for Future“-Bewegung plant anlässlich der größten Automesse Österreichs einen Streik für ein „autofreies Wien“. Doch ist so ein Angriff auf die Automobilbranche sinnvoll, um die Klimakrise zu stoppen?
Klar ist: So eine Demonstration birgt natürlich nicht nur Positives. Einerseits können durch Demos Verkehrsbehinderungen entstehen. Andererseits wird die Automobilbranche attackiert, die mit einem Umsatz von etwa 38 Milliarden Euro pro Jahr eine der umsatzstärksten Industriesparten Österreichs ist.
Ein ganz klares Ziel von „Fridays for Future“ist es, dass Menschen künftig auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Doch die 35.600 Arbeitnehmer, die laut WKO in der Automobilsparte tätig sind, dürfen auch nicht außer Acht gelassen werden.
Chance für neue Jobs
Zum jetzigen Zeitpunkt wären viele Österreicher in einem autofreien Wien arbeitslos. Allerdings können durch die Energiewende auch neue Berufssparten entstehen. Zum Beispiel im Bereich der Öffis: CO2-Neutralität
und Klimaschutz machen den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und günstigere Tickets notwendig.
Unserer Meinung nach ist der Ansatz der Umweltbewegung sehr sinnvoll. Wer am Freitag in der Messe Wien ist, um in aller Ruhe Autos zu betrachten, wird zwangsweise mit der Demonstration konfrontiert. Das stört die Atmosphäre und sorgt eventuell für dringend notwendige Diskussionen: Wie kann man den Verkehr verändern und gleichzeitig verhindern, dass Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren? Vielleicht gibt es ja schon nächstes Jahr eine Öffistatt einer Automesse.