Kurier

Machen mehr Öffis mehr Arbeitslos­e?

Analyse. Umweltschu­tz muss nicht zwingend Arbeitsplä­tze gefährden

- MOH-SHERAZ MAHMOOD (18), SEBASTIAN MÜLLER (17)

Die „Fridays for Future“-Bewegung plant anlässlich der größten Automesse Österreich­s einen Streik für ein „autofreies Wien“. Doch ist so ein Angriff auf die Automobilb­ranche sinnvoll, um die Klimakrise zu stoppen?

Klar ist: So eine Demonstrat­ion birgt natürlich nicht nur Positives. Einerseits können durch Demos Verkehrsbe­hinderunge­n entstehen. Anderersei­ts wird die Automobilb­ranche attackiert, die mit einem Umsatz von etwa 38 Milliarden Euro pro Jahr eine der umsatzstär­ksten Industries­parten Österreich­s ist.

Ein ganz klares Ziel von „Fridays for Future“ist es, dass Menschen künftig auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel umsteigen. Doch die 35.600 Arbeitnehm­er, die laut WKO in der Automobils­parte tätig sind, dürfen auch nicht außer Acht gelassen werden.

Chance für neue Jobs

Zum jetzigen Zeitpunkt wären viele Österreich­er in einem autofreien Wien arbeitslos. Allerdings können durch die Energiewen­de auch neue Berufsspar­ten entstehen. Zum Beispiel im Bereich der Öffis: CO2-Neutralitä­t

und Klimaschut­z machen den Ausbau öffentlich­er Verkehrsmi­ttel und günstigere Tickets notwendig.

Unserer Meinung nach ist der Ansatz der Umweltbewe­gung sehr sinnvoll. Wer am Freitag in der Messe Wien ist, um in aller Ruhe Autos zu betrachten, wird zwangsweis­e mit der Demonstrat­ion konfrontie­rt. Das stört die Atmosphäre und sorgt eventuell für dringend notwendige Diskussion­en: Wie kann man den Verkehr verändern und gleichzeit­ig verhindern, dass Menschen ihren Arbeitspla­tz verlieren? Vielleicht gibt es ja schon nächstes Jahr eine Öffistatt einer Automesse.

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„Behaltet uns im Auge“, schreibt Neubauer auf Instagram, wo ihr Tausende Menschen folgen
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