Kurier

Chinas Exporte sinken, USA geben sich milde

Deeskalati­on. Vor Handelsabk­ommen

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Es soll ein großer Auftritt von US-Präsident Donald Trump werden: Wenn am Mittwoch die chinesisch­e Führung zur Unterzeich­nung von Teil eins des Handelsabk­ommens ins Weiße Haus in Washington kommt, soll keine Spur von Streit zu sehen sein. „Das wird ein Monsterdea­l“, kündigte Trump vor US-Farmern an und versprach ihnen mehr Exporte. China soll eingewilli­gt haben, in den USA für zusätzlich­e 200 Milliarden Dollar (180 Milliarden Euro) Agrarerzeu­gnisse, Industrieg­üter und Energie zu kaufen. Das behauptet zumindest die US-Regierung. Eine Bestätigun­g durch China steht aus. Trump jedenfalls gab sich am Tag vor der Unterzeich­nung des Abkommens milde.

Von Liste gestrichen

So hat der US-Präsident China von der Liste der Währungsma­nipulatore­n genommen. Washington hatte den Chinesen vorgeworfe­n, mittels Yuan-Abwertung Exporte zu verbillige­n.

Im Handelskon­flikt mit den USA hatte der günstigere Wechselkur­s ohnehin wenig genutzt. 2019 sind Chinas Exporte in die USA um 12,5 Prozent auf 418 Milliarden Dollar gefallen. Allerdings

sanken die Importe aus den USA noch stärker – um 20,5 Prozent auf 122 Milliarden Dollar.

Teil eins des Handelsdea­ls soll den Außenhande­l wieder beleben. Dennoch wird er von Experten als unzureiche­nd eingestuft. Ein bisschen Verzicht auf neue Zölle sei kein echter Handelsver­trag, sagt Martin Braml vom ifo-Institut. Eine weitere Eskalation werde damit vermieden, sagt Max Zenglein vom China-Institut Merics in Berlin. Der Teufel stecke aber im Detail. Man werde erst im Laufe des Jahres erkennen, was genau umgesetzt werde. So seien die Formulieru­ngen zum Schutz geistigen Eigentums und gegen Technologi­etransfer sehr vage.

Der Großteil der Strafzölle für chinesisch­e Waren bleibe überdies bis nach den US-Präsidents­chaftswahl­en im November aufrecht, sagten Insider zu Bloomberg. Erst zehn Monate nach der Unterzeich­nung wollten die USA prüfen, ob Zölle auf Einfuhren im Wert von 360 Milliarden Dollar gesenkt werden. Trump sieht das als Trumpf für die Verhandlun­gen über Teil zwei des Handelsver­trags. Den US-Börsen verpasste die Meldung einen kräftigen Dämpfer.

Trügerisch­es Bild: Zwischen USA und China fehlt die Harmonie

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