Hackerangriff mit Lösegeldforderung
Belgien. Unternehmen Picanol durch Kryptotrojaner lahmgelegt, Mitarbeiter deshalb in Kurzarbeit
Zum Wochenstart wurde der belgische Webemaschinenhersteller Picanol Opfer eines Cyberangriffes. Auf den Servern wurde eine Ransomware gefunden. Dabei handelt es sich um ein Verschlüsselungssystem, das Daten eines Unternehmens sperrt und diese nur durch Zahlung des Lösegeldes wieder frei gibt. Auf die Forderungen der Erpresser ging das Unternehmen zunächst nicht ein. Der Maschinenbauer wendete sich an Polizei-Spezialisten für Cyberkriminalität. Anfänglich wurde der chinesischen Firmenzweig angegriffen. Kurz darauf war klar, dass das ganze Unternehmen betroffen war. Firmensprecher Frederic Dryhol meinte, dass er in seinen gesamten 20
Jahren Betriebserfahrung noch nie einen derartigen Angriff erlebt habe. Da der Betrieb lahmgelegt wurde, mussten 1.500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden.
Das Zentrum für Cybersicherheit in Belgien rät in solchen Fällen von der Lösegeldzahlung ab, da es nicht garantiert sei, dass die Daten wieder frei gegeben werden. Oft schaffe die Entschlüsselung weitere Probleme oder die Datensätze gingen im schlimmsten Falle vollständig verloren. In manchen Fällen seien die Opfer nach einiger Zeit erneut mit der gleichen Ransomware angegriffen worden, welches zu erneuter Lösegeldforderung führte.
Umfragen zu möglichen Risiken zeigen, dass Unternehmen Hackerangriffe zurzeit als größtes Risiko sehen. Auch die geforderten Geldbeträge stiegen in den vergangenen fünf Jahren drastisch an.